Von unserem Übernachtungsplatz bei Las Lajas sind es nur wenige Kilometer bis zur Grenze Ecuadors und wir stehen in einer kurzen Schlange einreisewilliger Personen vor dem Schalter der Visaabwicklung. Schnell sind wir aus Kolumbien ausgereist und erhalten den Stempel, der uns die Erlaubnis erteilt, Ecuador 90 Tage besuchen zu dürfen. Bis wir allerdings die Einreisepapiere für unseren Großen erhalten, ist Geduld angesagt und nach rund 3 Stunden fahren wir dann endlich hinein in unser zweites südamerikanisches Land.

Erster Halt ist in dem Ort Tulcan. Einzige, uns bekannte Sehenswürdigkeit hier ist der Friedhof. In dem großzügig angelegten Areal sind die vielen Zypressenhecken zu wahren Kunstwerken umgestaltet worden. In allen Variationen und Größen wurden Gesichter, Menschen, Tiere und historische Statuen nachgebildet und geben so dem außergewöhnlichsten Friedhof, den wir bisher gesehen haben, ein ganz besonderes Flair. Nach rund einer Stunde Spaziergang durch die Anlage geht es weiter durch eine beeindruckende Landschaft in Richtung Ibarra.

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01 wir sind in Ecuador02 aussergewoehnlicher Ziergarten03 Heckenkunst im Friedhof von Tulcan04 huebsch gemacht05 richtige Kunstwerke sind entstanden06 hier gibt es viel Arbeit07 erste Eindruecke in Ecuador08 auf dem Weg nach Ibarra

Unweit der Stadt Ibarra finden wir an der Laguna de Yahuarcocha einen schönen Campingplatz namens „Finca Sommerwind“. Die deutsche Familie um Patricia, Hans und Jördes hat hier eine optimale Anlaufstelle für Camper aufgebaut und wir fühlen uns sofort sehr wohl bei Ihnen. So haben wir hier gemeinsam viele schöne Stunden und der Argentinier Oscar, nur kurz „Che“ genannt, beweist uns seine Grillkünste an einem der sieben Abende, die wir in der Finca verbringen. Jeden Sonntag trifft sich Patricia mit ihren Freundinnen zu einer kleinen Wanderung und wir dürfen sie diesmal begleiten. Die als Ziel ausgemachte Lagune beim Vulkan Imbabura finden wir zwar nicht, die Tour ist aber trotzdem kurzweilig und macht Spaß. Die Zeit vergeht viel zu schnell und wir verabschieden uns nach einer herrlichen, erholsamen Woche von Patricia, Hans, Jördes und Che und den liebgewonnenen Vierbeinern.

01 Laguna de Yahuarcocha02 Parque Central in Ibarra03 viele Frauen tragen Tracht04 wir haben wieder einen schoenen Platz05 das gemuetliche Haus von Patricia und Hansjoerg06 Camping Finca Sommerwind07 Che grillt heute fuer uns08 lecker Haehnchen und Salate09 Abendstimmung an der Laguna10 mit Patricia und ihren Freundinnen auf wandern11 heute geht es quer Feld ein12 es heisst Abschied nehmen

Unsere Reise führt uns erst in das nicht weit entfernte Chachimbiro, wo wir bei einem Thermalbad eine Pause einlegen, die heißen Quellen genießen und auch gleich auf dem Parkplatz unser Nachtlager aufschlagen. Am nächsten Tag gibt es noch einen Stadtbummel durch den kleinen Ort Cotacachi, der auf unserer Strecke liegt, bevor wir zur Lagune von Cuicocha hochfahren.

01 Termales de Chachimbiro02 nette Thermenanlage in den Bergen03 es geht durch Cotacachi04 Mittagsplausch

Wir sind erst gegen Nachmittag an der Laguna Cuicocha, einem See in einem Krater eines erloschenen Vulkans, und es ist zu spät für eine Wanderung. Übernachten läßt man uns auch nicht innerhalb des Nationalparks, gibt uns aber den Tipp eines freien Platzes gleich außerhalb des Tores auf einer kleinen Wiese. Von hier haben wir eine tolle Fernsicht auf die Berge und den schneebedeckten Vulkan Cayambe. Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns früh am Morgen auf den Weg, die Lagune am Kraterrand in 3400 m zu umrunden. Das Wetter spielt mit und wir haben für 4,5 Stunden eine schöne, aber auch anstrengende Wanderung, die uns ein paar tolle Ausblicke auf die Lagune und die Landschaft um den Vulkan Cotacachi bietet.

01 optimales Wanderwetter02 Vulkan Cotacachi03 wandern in 3500 m Hoehe04 traumhafte Blicke auf die Laguna05 die Strecke zieht sich in die Laenge06 Farbtupfer am Wegesrand07 Inschriften08 Panrama Laguna Cuicocha09 wir sehen unser erstes wildes Lama10 Terasse mit Ausblick11 Blick zum Vulkan Imbabura12 sogar der schneebedeckte Cayambe zeigt sich

Nur ein kurzes Stück ist es bis Otavalo. Der Ort in der Region Imbabura liegt auf 2.500 Metern Höhe und hat rund 50.000 Einwohner. Jeden Samstag ist hier großer Markttag. Und besonders interessant ist der hiesige Tiermarkt, an dem zahlreiche Indigenas in ihren schönen Trachten aus allen Teilen der Region nach Otavalo kommen und ihre Hühner, Schweine, Rinder, Pferde, Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen, Meerschweinchen und einiges mehr zum Verkauf anbieten. Für Hobbyfotografen wie Claudia bietet so ein Markt natürlich eine riesige Auswahl an Motiven und es ist äußerst unterhaltsam, die vielen Tiere, Käufer und Verkäufer zu beobachten. Für Tierfreunde ist es dabei aber nicht immer einfach, dem Treiben zuzusehen und kleine Kinder dabei zu beobachten, wie sie ihre wenige Tage alten Welpen an einem Bein in die Höhe halten und für 2 Dollar das Stück anpreisen. Das verängstigte Geschrei der Schweine und der anderen Tiere ist dabei natürlich allgegenwärtig.

01 die Indigenas gehen zum Markt02 grosser Tiermarkt in Otavalo03 alles wird hier angeboten04 die harte Arbeit hinterlaesst Spuren05 Huehnerlieferung06 Welpen im Angebot07 traditionelle Kopfbedeckung08 Verkaeuferinnen09 wer fluechten kann versucht es10 was die Zukunft wohl bringt11 warten auf Kundschaft12 langsam lichtet sich das Feld13 Meerschweinchen stehen hier auf dem Speiseplan14 na das geht auch noch mit15 Hund und Lamm sollen den Besitzer wechseln16 zufriedenes Gesicht



Nach dem Tiermarkt, der sich am Stadtrand Otavalos befindet, geht es ins Zentrum zu den Obst-, Gemüse- und Kunstmärkten. Hier gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern wir kaufen jede Menge Früchte für günstiges Geld. Verzichten aber auch gerne auf so manche einheimische Schmankerln, die hier „appetitlich“ angepriesen und von den Einheimischen auch reichlich gekauft werden.

01 Fischhalle in Otavalo02 na da freut sich aber einer ueber sein Geschaeft03 knusprige Schweinskoepfe04 oder lieber Meerschweinchen05 am Gemuesemarkt kaufen wir kraeftig ein06 Kirche am zentralen Platz in Otavalo07 warten08 kopierte CDs fuer 1 Dollar09 kleiner Snack fuer zwischendurch10 er will 2 Dollar fuer einen Welpen11 tolles Wandbild12 da muss nochmal nachgearbeitet werden

Nach drei Tagen in Otavalo geht es in südlicher Richtung weiter und nach kurzer Fahrt überqueren wir erstmals mit unserem Großen den Äquator. Grund genug kurz auszusteigen und das Ereignis entsprechend zu würdigen.

01 wir befinden uns am Aequator in Ecuador02 unser Navi zeigt es genau an03 lets dance the Equator-Shuffle04 auch unser Grosser freut sich ueber seine erste Aequatorueberquerung

Wir überqueren den Papallacta Pass in 4.200 m Höhe und erreichen am späten Nachmittag die gleichnamigen Thermen. Da wir so gut wie jede Gelegenheit nutzen, in warme Quellen, die auf unserem Weg liegen, zu springen, finden wir hier bei den Papallacta Thermen eines der schönsten Thermalbäder auf unserer bisherigen Tour. Noch vor dem Frühstück ein heißes Bad. Dann eine kleine Wanderung in den Nationalpark Cayambe Coca, um danach gleich wieder in die Therme zu springen. Highlight war dann, als wir in den heißen Becken lagen und oben an der Felswand drei Kondore bei ihrem Rundflug über die Anden beobachten konnten.

01 in den Anden auf ueber 4000m am Papallacta Pass02 unser Ziel die Termales de Papallacta03 frueh geht es gleich in die heissen Becken04 danach wandern wir05 es geht zuerst am Bach entlang06 schoene Pflanzenwelt07 Fitnessprogramm08 einsam in der frischen Bergwelt09 was fuer ein Erholungsprogramm10 das tut gut11 Farbtupfer12 Life is good

Wir halten bei den Wasserfällen von San Rafael. Ein schön angelegter Pfad führt rund eine halbe Stunde später zu dem mit 145 Metern höchsten Wasserfall von Ecuador. Kaum sind wir am Aussichtspunkt ziehen auch schon wieder dunkle Wolken auf. Wir erreichen gerade noch rechtzeitig unser Mobil, bevor es wie in Strömen regnet und deshalb übernachten wir nur ein paar hundert Meter weiter an dem Hostal Reventador.

01 Cascadas de San Rafael02 die Wassermassen stuerzen hinunter03 unterwegs im kleinen Park04 mit 145 m der hoechste Wasserfall Ecuadors

Die Fahrt geht durch tropische Vegetationen hinunter ins Tiefland, wo wir die östliche Grenze des ecuadorianischen Dschungels erreichen. Im Ort Lago Agrio hoffen wir auf eine günstige Gelegenheit, einen mehrtägigen Ausflug in das Amazonasgebiet der Reserva Cuyabeno buchen zu können. Das einzige Reisebüro im Ort erweist sich aber als völlig unbrauchbar und wir sitzen im Internetcafé, um mit diversen Tour Anbietern Kontakt aufzunehmen. Zum Glück gibt uns ein Reisebüro die Adresse der Samona Lodge und wir buchen eine 4-Tagestour, die uns gleich am nächsten Tag tief in den Cuyabeno Dschungel führt. Nach einer 2-stündigen Fahrt mit dem Bus erreichen wir eine Anlegestelle am Rio Cuyabeno. Von dort bringt uns ein Kanu den Fluß entlang zur Samona Lodge, die wir nach weiteren 2,5 Stunden erreichen. Die Lodge liegt mitten im Dschungel. Neben einer grossen Gemeinschaftshütte gibt es noch einige Cabañas, die allesamt ohne Strom sind und nur durch Kerzenlicht beleuchtet werden. Wir sind mit den zwei jungen Amerikanern Ryan und Logan sowie dem Australier Tom eine kleine Gruppe, was sicherlich ein Vorteil ist. Zudem haben wir mit Wilmer einen hervorragenden Guide, der uns in gutem Englisch auf viele Tiere aufmerksam macht. Nachdem wir unsere Hütte bezogen haben, geht es schon wieder raus und wir fahren mit dem Kanu in die „Laguna Grande“, wo wir auch schon die ersten Flussdelphine beobachten können. Nur selten strecken die blinden Delphine den Kopf aus dem Wasser, aber wir können gut ihre rosa Hautfarbe erkennen. Wir erleben den Sonnenuntergang mitten auf dem See mit einem fantastischen Ausblick über diese Dschungellandschaft. Danach geht es zu einer Nachtwanderung durch den Dschungel, was nur dank der Lampen unserer Mitreisenden etwas bringt, da sich unsere Halogen Maglite als völlig unbrauchbar erweist. Wilmer zeigt uns jede Menge kleine, giftige Frösche sowie zahlreiche Spinnen und gegen 20 Uhr geht es zurück zur Lodge zum Abendessen. Haben wir zuerst gedacht, Wilmer reißt einen Witz, als er erzählte, daß in den Dächern der Unterkunft und der Gemeinschaftshütte viele Taranteln sitzen, werden wir beim Essen eines besseren belehrt. Aber natürlich glauben wir den Jungs der Lodge, wenn sie uns erklären, die Taranteln sind vollkommen ungefährlich. Sie würden ja wohl sonst nicht so ruhig am Tisch sitzen, mit uns allen gemeinsam!

01 hier beginnt unsere Dschungeltour02 ein grosses Faultier bewegt sich im Baum03 es geht ins Reserva Cuyabeno04 ein Hoazin05 die Samona Lodge unser neues Zuhause06 einfaches Huettenambiente07 unser Nachbar08 Aras fliegen ueber uns09 ein Fledermausfalke10 in der Laguna stehen aussergewoehnliche Baeume11 ein Reiher12 Abendstimmung in der Laguna

Die erste Nacht im Dschungel war schon etwas aufregend. Beim nächtlichen Aufsuchen der Toilette muß erst genauestens der Boden und die Schuhe abgeleuchtet werden, bevor man sich aus dem Bett traut. Am Morgen muß ich dann erst noch einen schwarzen Skorpion aus der Dusche entfernen, bevor ich dieselbe benutzen kann. Gut, erst beim Frühstück erzählt mir Wilmer, wie giftig diese Tierchen hier wirklich sind. Dann geht es wieder mit dem Boot den Fluß entlang. Nach rund einer Stunde Fahrt machen wir eine Dschungelwanderung, diesmal am Tag und mit einer kleinen Pflanzenkunde. Wilmer zeigt uns nicht nur einige interessante Vögel, Spinnen und kleine, giftige Frösche. Er gibt uns auch noch einen Einblick in die Welt der Heil- und Pflanzenkunde dieses Dschungels, und wir erfahren, mit welchen Pflanzen die hier lebenden Indianer vom Stamm der Siona ihre Krankheiten bekämpfen. Nach dem anstrengenden Rückweg, der uns auch durch knietiefen Matsch führt, geht es zurück zum Mittagessen und einer kleinen Siesta. Wieder mit dem Boot unterwegs zeigt uns Wilmer diesmal viele Papageien sowie 3 verschiedene Affenarten. Am außergewöhnlichsten waren hier wohl die Eulenaffen, die auf unser Zurufen langsam ihre Köpfchen aus dem Baumloch streckten. Am späten Nachmittag dann dürfen wir in der Laguna Grande beim Sonnenuntergang schwimmen. Wir haben jedoch gerade keine rechte Lust zum Schwimmen und fotografieren lieber, wie sich Logan und Ryan in die Fluten hechten. Nach dem Sonnenuntergang geht es dann auf die Suche nach den zahlreichen Kaimanen, die hier den Fluß bevölkern. Nachts findet man die Tiere einfacher, da ihre Augen auf hunderte Meter Entfernung unser Lampenlicht reflektieren und Wilmer ist in seinem Element, als wir einen gut 5 Meter großen Kaiman neben dem Boot haben.

01 die Laguna Grande02 wir machen eine Dschungelwanderung03 eine kleine Eule beobachtet uns04  Giftfrosch - so klein und sooo gefaehrlich05 unser Guide Wilmer hat seine Freude an uns06 hoffentlich kommt keine Schlange07 nach der Schlammwanderung sind wir alle ko08 ein Papagei09 Totenkopfaeffchen10 ein Kleines klammert sich an die Mama11 lautstark gibt er sich zu erkennen12 Eulenaffen in ihrer Hoehle13 jeden Abend geniessen wir hier den Sonnenuntergang14 Ryan und Logan beim Doppelflip15 Nachts suchen wir nach Kaimanen16 und werden fuendig

Nach einer ruhigen Nacht geht es am nächsten Morgen zu einer Siedlung der Siona Indianer. Wieder sind wir gut zwei Stunden unterwegs, bis wir das Dorf erreichen. Obwohl tief im Dschungel gehört diese Kommune schon zu den etwas moderneren Siedlungen und wir folgen zuerst einer Sionafrau in ihren Garten, wo sie uns vorführt, wie man an die Yucca-Wurzeln kommt, aus denen sie uns gleich noch ein Brot backen will. Schnell hat sie ein paar Wurzeln geerntet, geschält, gerieben und den Saft ausgepresst, da liegt auch schon der erste Fladen auf der Feuerstelle und kurz darauf bekommt jeder von uns ein leckeres Brot auf den Teller. Wilmer liefert die Beilagen und fertig ist ein leckeres Siona-Mittagessen. Danach dürfen wir uns noch mit den Blasrohren der Siona auseinandersetzen, bevor wir mit dem Boot ein paar Kilometer weiter fahren, um den Schamanen des Dorfes zu besuchen. Auf dem Weg zu seinem Haus zeigt uns Wilmer noch eine extrem große Anakonda, die schon seit ein paar Wochen in einem Baumstamm neben einem Weg im Dschungel wohnt und zu unserer Freude auch heute noch anzutreffen ist. Danach gibt uns der Schamane einen Einblick in sein heutiges Aufgabengebiet und erzählt uns auch von seinen Vorfahren. Nachdem er an Ryan eine kleine Schamanen Spezialbehandlung durchgeführt hat, beantwortet er uns noch einige Fragen und schon geht es wieder zurück den langen Weg zur Samona-Lodge.

01 wir besuchen die Gemeinde der Siona Indianer02 eine Siona sammelt Yuccawurzeln03 diese werden gerieben04 und zu Yuccabrot verarbeitet05 Uwe testet das Blasrohr06 Volltreffer07 bunte Heuschrecke08 Begegnungen auf dem Fluss09 wir sind auf der Suche nach einer Anakonda10 in einem Baumstamm finden wir die riesige Anakonda11 wir besuchen einen Schamanen12 wir erfahren auch die Bedeutung seiner Gesichtsbemalung


Die 4 Tage im Amazonasdschungel waren absolut super und aufregend. Am 24.12. bringt uns das Kanu zurück zum Anleger und mit dem Bus geht es wieder nach Lago Agrio. Am Abend verbringen wir mit Ryan und Logan in einem Restaurant unseren heiligen Abend und schwitzen in der Nacht bei 30 Grad im Hinterhof einer Wohnanlage in unserem Wohnmobil.

 

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