Wieder passieren wir die Grenze zu Chile bei San Sebastian, nehmen erneut die rund 100 km Schotterpiste recht gemütlich unter die Räder und erreichen am frühen Abend die Autofähre über die Magellanstraße. Auf dem Weg nach Punta Arenas halten wir an einer verlassenen Estancia namens San Gregorio. Man hat ein wenig den Eindruck, daß so langsam wieder Leben in die kleine „Geisterstadt“ eintritt, da doch an einigen Ecken der Estancia gearbeitet wird und in den extrem baufälligen Scheunen jede Menge Schafsfelle gelagert sind. Wir schlendern durch einige dieser Scheunen und durch ein paar Wohnruinen, bevor wir uns die beiden Schiffswracks am Strand etwas näher betrachten. Die beiden Wracks sind im Jahr 1899 bzw. 1932 hier gestrandet und rosten seit dem vor sich hin.

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01 wir kommen von Feuerland zurueck02 und besuchen die verlassene Estancia03 die ehemaligen Betriebsgebauede der Estancia04 es liegen sogar noch Schaffelle herum05 so wirkt die Estancia heute06 Kirche am Ort07 heute eine Geisterstadt08 verrostete Schiffswracks liegen hier

In Punta Arenas suchen wir nach einem Platz, an dem wir für ein paar Tage stehen bleiben können, da wir hier einige Arbeiten am Fahrzeug durchführen lassen wollen. Vor allem erhoffen wir uns, hier in der Freihandelszone neue Reifen und einige Kleinteile zu vernünftigen Preisen zu bekommen. Außerdem erhalten wir von Karim, dem Besitzer eines Delikatessengeschäftes, den Tipp, unseren Großen bei seiner bevorzugten Werkstatt reparieren zu lassen, da der Mechaniker Carlos wohl ein Spezialist für Sprinter ist. Dieser Tipp ist wahrlich Gold wert. Carlos tauscht die Bremsklötze, wechselt das Öl für Motor, Servolenkung und in der Hinterachse. Er arbeitet gut und zu einem akzeptablen Preis. So verlassen wir äußerst zufrieden seine Werkstatt und erkunden nun Punta Arenas etwas näher. Wir laufen entlang der Hauptstraße vorbei an zahlreichen Geschäften bis in den kleinen historischen Ortskern. Genießen den Blick über Punta Arenas vom Mirador und spazieren an der neugestalteten Uferpromenade zurück zum Übernachtungsplatz. Auf dem Weg besuchen wir noch den berühmten Friedhof der Stadt. Berühmt deshalb, weil sich hier im letzten Jahrhundert die wohlhabenden Familien für ihre letzte Ruhestätte äußerst prunkvolle Gruften gebaut haben.

01 historischer Ortskern von Punta Arenas02 am Denkmal von Fernando Magellan03 repraesentative Haeuser saeumen die Plaza04 und auch am Friedhof wird geprotzt05 Luxusmausoleum06 und hier ist die Deutsche KK beerdigt - also doch07 Indianerdenkmal fuer die Ureinwohner08 Ausblick vom Mirador09 jede Menge Komorane pausieren hier10 noch ein Denkmal fuer Magellan11 Tierarzt Murales hat heut geschlossen12 und noch eine toll bemalte Hauswand

Wir verlassen Punta Arenas in südlicher Richtung und fahren die knapp 40 km bis an das Ende der gut ausgebauten Straße. Eine der drei hier abgehenden Schotterpisten führt zum Fuerte Bulnes. Am Eingang des Parks erklärt uns ein Wärter, es handele sich hier um einen privaten Park mit einem schönen Nachbau eines früheren Soldatenforts und der Eintritt wäre 12.000 Peso, rund 17 EUR, pro Person. Während wir ob des hohen Eintrittspreises in die Überlegungsphase gehen, kommt ein Fahrzeug mit Chilenen. Als wir hören, deren Eintritt beläuft sich auf 4.000 Peso, also keine 5 EUR pro Person, ist unsere Überlegungsphase abgeschlossen. Es geht zurück zur Kreuzung und wir nehmen nun die Piste nach San Juan, einem kleinen Fischernest. Dieses lassen wir aber links liegen und fahren noch ein paar Kilometer weiter an einen einsamen Strand. Hier kann man herrlich am Meer parken und dabei die wenigen Frachtschiffe in einiger Entfernung beobachten. Außer uns ist nur noch ein Fischer am Strand und dieser bietet uns prompt einen seiner frisch gefangenen Lachse zum Kauf. 7 EUR für 3 kg Lachs, solche Preise gefallen uns schon deutlich besser und eine Stunde später ist das Lagerfeuer zum Grillen angeschürt.

01 wir fahren weiter nach San Juan02 Gedenkkreuze fuer die Seefahrer03 interessantes Gewaechs04 ziemlich einsam ist es hier05 ein Fischer zeigt uns seinen Fang06 unser Abendessen wird vorbereitet - frischer Lachs07 Lachs in Folie und Grillbier - uns gehts gut08 ruhiger Uebernachtungsplatz

Eigentlich wollten wir hier ja ein paar Tage stehen bleiben. Doch am nächsten Morgen ist einer unserer neuen Reifen total platt. Da wir nicht erkennen können, wo die Luft entweicht, entschließen wir uns den Reifen aufzupumpen und wieder zurück zur Gomeria nach Punta Arenas zu fahren. Schnell ist dort ein kaputtes Ventil als Verursacher ausgemacht und mit neuem Ventil geht die Reise weiter in nördlicher Richtung.

Auf Werbeplakaten in Punta Arenas haben wir schon gesehen, daß in dem ca. 100 km entfernten Villa Tehuelches am heutigen Samstag eine zweitägige Fiesta mit Rodeo, Schafscherwettbewerb und Hunderennen beginnt. Wir finden noch einen Parkplatz an einer schmalen Zufahrtstraße am Ortsrand, gehen zur Fiesta und schlemmen uns erst einmal durch die einheimischen Spezialitäten der Verkaufsbuden. Am Nachmittag startet dann die Qualifikation zur Rodeo-Endrunde, die morgen stattfindet. Aber schon heute werden uns hier einige spektakuläre Bilder geboten. Am Sonntag ist hier dann schon früh am Morgen die Hölle los und von allen Seiten strömen Fahrzeuge nach Villa Tehuelches. Wir schauen nur noch kurz zu dem Fest, versuchen aber dann noch irgendwie aus dem Dorf zu kommen, bevor wirklich alles zugeparkt ist. Kurz darauf sind wir wieder auf der Landstraße und machen uns auf den Weg nach Puerto Natales.

01 viele Leute kommen zur Fiesta02 lecker gegrilltes Lamm03 Rodeotime04 der Nachwuchs05 man ist hier nicht sehr zimperlich06 unsanfter Abgang07 der Kleine will alles genau wissen08 und weiter gehts09 Gaucho Ausstattung10 und Action11 das Rind wird im Ganzen gegrillt12 Anspannung13 ein Hunderennen wird auch veranstaltet14 Schafschurwettbewerb15 Campingromantik beim Rodeo16 Chilenos wie Argentinos - perfekt ausgestattet zum Grillen

Puerto Natales verfügt über eine neu gestaltete Uferpromenade und der Parkplatz eines noch nicht eröffneten Touristenzentrums bietet uns einen optimalen Stellplatz. Während unseres Stadtbummels erkundigen wir uns beim Tierarzt, ob unsere Papiere für Mia zum nächsten Grenzübergang komplett sind, damit wir keine unangenehme Überraschung erleben und eventuell die 100 km wieder zurück fahren müssen. Aber alles ist ok und nach einem Großeinkauf im Supermarkt, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen, geht es in Richtung Nationalpark Torres del Paine.

01 auf unserem Weg nach Norden - Gauchos bei der Arbeit02 Kunst in Puerto Natales03 an der Uferpromenade04 Blick auf die Berge

Die beiden Holländer Antje und Abraham, die wir schon in Ushuaia getroffen haben, gaben uns damals einige Tipps zu Stellplätzen in dieser Region. Vor allem Plätze außerhalb des Nationalparks, auf denen wir mit einem Hund problemlos stehen können. Um sicher zu gehen, daß wir den ersten schönen Platz nicht verpassen, haben die Beiden kurzerhand ein Straßenschild gekippt und ein spezielles Holzschild für uns als Wegweiser angebracht, welches wir auch gleich lachend einpacken. Der Hinweis half uns einerseits einen wirklich traumhaften Platz auf einem Privatgrundstück direkt am Lago Porteño zu finden. Andererseits weiß jetzt jeder Gaucho der hier ansässigen Estancias mit dem Namen „Uwe“ etwas anzufangen, nachdem das Schild scheinbar schon einige Tage den Straßenrand ziert. Mein Knie bereitet mir aktuell etwas Schwierigkeiten und braucht Schonung, deshalb geht Claudia mit den Holländern wandern, während Mia einfach nur happy ist, ohne Leine über die schönen Wiesen rennen zu können und den ganzen Tag zu spielen. Claudia wandert mit Antje sogar bis auf den Gipfel des Berges, der neben uns das südliche Ende des Lago Porteño ziert. Von dort oben haben die Beiden einen tollen Ausblick auf den See, das Tal und die Berge der Umgebung. Außerdem machen sie dort oben die Bekanntschaft mit einem extrem neugierigen Kondor, der bis auf knapp 5 Meter an die Beiden herangeflogen kommt. Bei schönstem Wetter können wir endlich außen frühstücken und beobachten täglich die zahlreichen Kondore, die über uns kreisen. Nach 4 Tagen machen uns die Holländer auf einen weiteren Stellplatz aufmerksam, der näher am Nationalpark, direkt am Rio Serrano liegt, und natürlich auch „wunderschön“ sein soll! Na dann nix wie hin.

01 wohin fuehrt uns denn dieser nette Hinweis02 na - an einen Traumplatz03 eine herrliche Gegend04 Mia gefaellt es in der Blumenwiese05 Waesche waschen im See06 gleich ist Sonnenaufgang07 tolle Morgenstimmung am Torres08 da wollen wir auch noch hinauf09 unsere kleine Familienidylle10 ein Kondor11 wandern bei herrlichem Sonnenschein 12 ein Kondor zieht seine Kreise13 wir werden beobachtet14 die Gipfelstuermerinnen15 der Kondor kommt ganz nah heran16 unsere Mobile wirken ganz klein am Ufer

Der letzte Kilometer zu diesem Platz am Rio Serrano gestaltet sich für uns deutlich schwieriger als für die Holländer in ihrem Expeditionsmobil auf einem Allrad-LKW von MAN. Ich fahre extrem langsam über den sehr welligen und mit tiefen Furchen gespickten Wiesenweg, während mich Claudia das ein oder andere Mal über unsere Unterlegkeile lotst, um nicht mit dem Heck auf dem Boden aufzuschlagen. Wir werden wieder mit einem traumhaften Platz direkt am Fluß belohnt. In dieser herrlichen Gegend kommt so gut wie niemand vorbei. Nur eine Schafsherde, Kühe und eine Gruppe wunderschöner Pferde lassen sich blicken, die uns auch gleich die Möglichkeit geben, mit Mia den Umgang mit anderen Tieren zu trainieren.

01 wir fahren weiter Richtung Nationalpark02 Blick auf den Lago Toro und die Torres03 wir sind umgeben von Pferden04 das Fohlen ist nur ein paar Tage alt05 wir haben wieder einen traumhaften Platz06 Mia ist den ganzen Tag unterwegs07 am Morgen kommen wieder Pferde vorbei08 was fuer eine tolle Stimmung09 Wolken ziehen in die Cuernos del Paine10 Wildgaense11 wir stehen am Rio Serrano12 Mia hat ihre eigene kleine Badeinsel13 Gute Nacht14 was gibts denn zu sehen15 gewaltige Schneemassen16 wir verlassen Pueblito Rio Serrano

Uns war schon vorher klar, daß man mit Hund im Nationalpark Torres del Paine keine Wanderung unternehmen darf. Im Besucherzentrum am Eingang erklärt uns eine Rangerin, daß man noch nicht einmal durch den Park fahren darf, wenn man einen Hund im Fahrzeug hat. Das würde Einem nämlich einen großen Umweg ersparen, um die Laguna Amarga oder die Laguna Azul zu erreichen. Die Ranger flippen sogar schon aus, als wir Mia am Parkplatz des Besucherzentrums nur mal kurz aus dem Wohnmobil holen. Somit sparen wir uns den (mit 18.000 Peso - 25 EUR pro Ausländer) teuren Eintritt in den Nationalpark, fahren außen um den Lago Porteño herum und hinauf bis an die Laguna Amarga. Wieder ein toller Platz, und vor unserer Haustür liegt die Laguna Amarga mit ihren zahlreichen Flamingos und den „Türmen“ der Torres del Paine im Hintergrund. Die Bilder sprechen für sich.

01 wir kommen den Torres immer naeher02 an der Laguna Amarga bleiben wir03 wieder mit tollem Ausblick04 wir sehen einen Andenkondor05 Spiegelung in der Laguna06 Mia hat Erziehungskunde - Guanakos jagen verboten07 Sonnenaufgang am Torres08 die Berge gluehen09 Flamingos in der Laguna10 wer hat die denn aufgeschreckt11 Mia war es nicht12 Flamingos vor den Torres

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