Die Eingewöhnung hat auf Anhieb geklappt und die Kanadier mit ihrer offenen und freundlichen Art machen es einem sehr einfach, sich in diesem Land sicher und wohl zu fühlen. Immer wieder werden wir angesprochen und gefragt, woher wir kommen und was wir für Pläne haben. Unsere erste Etappe führte entlang der Atlantikküste auf der Lighthouse Route nach Peggy`s Cove. Die Sonne strahlte mit uns um die Wette, nur vom Atlantik her blies ein kräftiger kühler Wind. Noch ein paar Fotos vom Leuchtturm und seiner Umgebung gemacht und dann wieder ab ins Womo, mit dem nächsten Ziel Lunenburg.
Lunenburg ist ein kleines Fischerdorf und seit 1995 gehört die Altstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die farbigen Häuser sind alle sehr liebevoll hergerichtet und gepflegt. Am Hafen wird der hier gefangene Hummer angepriesen und wir haben uns schnell dazu entschlossen, diesen auch gleich mal zu probieren. Im Restaurant Rumrunners sprach der Kellner gleich deutsch mit uns und erzählte, daß seine Familie vor 17 Jahren aus Nürnberg hier hergezogen ist und mittlerweile dieses Restaurant samt Hotel übernommen hat. Die Besitzerin kam daraufhin auch noch zu uns und wir hatten außer einem leckeren Essen auch gleich noch ein nettes Schwätzchen im Heimatdialekt.
Am nächsten Tag ging es weiter in den Kejimkujik Nationalpark Seaside. Auf der dortigen Wanderung hatte uns ein Gewitter erwischt und wir mußten den Trail abblasen. Schön durchnäßt am Wohnmobil zurück, beschlossen wir den Trail am nächsten Morgen noch einmal anzugehen. So blieben wir gleich über Nacht auf dem Parkplatz im Nationalpark stehen und haben die absolute Ruhe hier genossen. Tags darauf war dann ideales Wanderwetter und auf dem Trail machten wir erste Bekanntschaft mit kanadischem Wildlife. Zuerst trafen wir auf Robben, von denen sehr viele auf den Felsen nahe der dortigen Küste lagen. Zum anderen lernten wir die kanadischen Stachelschweine kennen, die hier scheinbar sehr zahlreich anzutreffen sind.
Recht zufrieden mit dem Start in den Tag sind wir dann in den Kejimkujik Nationalpark im Inneren des Landes gefahren. Auf dem riesigen Campground Jeremys Bay waren ganze zwei Wohnmobile. Die Saison beginnt hier erst Ende Mai und so können wir mutterseelenalleine durch die Wälder streifen, immer auf der Lauer nach einem netten, fotogenen Tierchen.
Über Annapolis Royal, wo wir uns bei einem deutschen Bäcker mit leckerem Brot und Gebäck eindecken konnten, sind wir weiter ans Cape Split am Minas Becken in der Bay of Fundy gefahren. Der dortige Trail führt acht Kilometer durch einen Wald, bis man am Ende eine Anhöhe mit beeindruckenden Klippen erreicht. Beim Blick in die Tiefe kribbelt es einem schon mal ganz gehörig in der Magengegend. Die Bay of Fundy hat mit bis zu 14 Metern den höchsten Tidenhub der Welt. Unser Nachtquartier hatten wir gleich vor dem Eingang des Wanderweges aufgeschlagen und uns auf unsere kommende Etappe vorbereitet.
Das nächste Ziel ist „Cape Breton Island“.