Erster Aufenthalt in Chile ist in Puerto Octay. Der kleine Ort liegt direkt am Lago Llanquihue und wurde vor knapp 160 Jahren von deutschen Auswanderern gegründet, was noch an den Namen einiger Häuser erkennbar ist. Die schönen, alten Holzhäuser im Zentrum des Ortes vermitteln ein gemütliches Ambiente und wir spazieren vorbei an Häusern wie Casa Hausdorf Dörner, Casa Schmidt oder am Hotel Haase. Wir treffen zwar keinen deutschsprachigen Einwohner an, dafür aber eine ausgezeichnete Käserei direkt an der Plaza. Mit einigen leckeren Käse- und Wurstsorten an Bord geht es dann weiter entlang am Lago Llanquihue.
argaiv1000



Im Südosten des Sees liegt der Vulkan Osorno. Der optisch perfekte Kegel des Osorno ist 2.660 Meter hoch und natürlich ist die Spitze schneebedeckt. Wir genießen den Anblick und umkreisen den Vulkan, um den Nationalpark „Vicente Perez Rosales“ zu besuchen. Der Parkplatz bei Petrohue am Lago „Todos los Santos“ ist ein reiner Vulkanascheplatz und es dauert ein wenig, bis wir einen einigermaßen festen Untergrund zum Parken finden. Entlohnt werden wir dafür mit Blick auf See und Vulkan im Hintergrund. Der Ausbruch des Vulkans Calbuco im letzten April hat hier seine Spuren hinterlassen und sowohl der Campingplatz wie einige Wanderwege sind noch gesperrt. Daher entscheiden wir uns schon nach einer Nacht den Nationalpark wieder zu verlassen und direkt hinauf auf den Vulkan Osorno zu fahren.







Unser Großer meistert die ziemlich steile Straße hinauf zum Parkplatz beim Skilift problemlos und wir parken am Rand des Skigebietes. Aktuell ist natürlich keine Skisaison, die Restaurants und Lifte sind aber für die Touristen geöffnet. Wir wandern lieber ohne den Lift zu benutzen die Wege hinauf und sind vom Anblick des Osorno sowie vom Ausblick auf die umliegende Landschaft echt beeindruckt. Der Osorno ist wunderschön geformt und gilt als einer der schönsten Vulkane Chiles. Vor unserem Mobil haben wir einen unglaublichen Ausblick auf den Lago Llanquihue, sogar den Ozean bei Puerto Montt können wir in der Entfernung erkennen. Am Abend sind alle Wanderer verschwunden und wir genießen mutterseelenallein in totaler Stille einen Sonnenuntergang der besonderen Art. Am nächsten Morgen dann liegt ein Wolkenteppich über der tiefergelegenen Region und wir können uns gar nicht sattsehen an solch einem Panorama. Was letztlich bedeutet, daß wir noch einen Tag und eine weitere Nacht auf einem Stellplatz bleiben, der sich mit zu den besten Übernachtungsplätzen unserer Reise zählen darf.















Die Straße nach Cochamo ist größtenteils geteert. Ab Ralun, dem nördlichsten Punkt des Fjords „Estero de Reloncavi“, beginnt dann eine teilweise ziemlich schmale Schotterpiste bis Cochamo, einem kleinen Nest rund 15 km weiter südlich von Ralun. Der überschaubare Ort mit seiner alten Holzkirche ist schnell zu Fuß erkundet. Die Suche nach einem Stellplatz führt uns noch ein paar Kilometer weiter entlang der Staubstraße des Rio Cochamo. Am Abend ziehen dann dunkle Wolken auf und es beginnt zu regnen. Unsere Lebensmittel gehen zur Neige und die Sehnsucht nach schönerem Wetter, vor allem nach wärmeren Temperaturen, läßt uns am nächsten Morgen wieder zurückkehren zum Lago Llanquihue nach Puerto Varas.







Wir shoppen zwar ordentlich in Puerto Varas, übernachten aber in dem Ort Llanquihue. Der Steinwurf im Vorjahr, bei dem unser Solarpanel zerstört wurde, macht uns den Stellplatz in Puerto Varas irgendwie unsympathisch. Auf dem weiteren Weg nach Norden halten wir auch noch einmal in dem schönen Dorf Frutillar, dem kleinen, auf „deutsch“ getrimmten Touristennest. Einen Stopp wert ist Frutillar allemal, gibt es doch neben ein paar netten Restaurants mit deutschen Speisen im Angebot auch noch eine besonders zu empfehlende Bäckerei an der Strandpromenade.



Bei der Stadt Osorno nehmen wir die Straße in Angriff, die uns direkt an die Küste führt. Es soll hier ganz nette Strandabschnitte und Küstenorte geben, denen wir mal einen Besuch abstatten wollen. In Maicolpue parken wir an der Strandpromenade und genießen wieder einmal die Meeresbrise. Während Mia schnell ein paar Spielkameraden findet, um mit ihnen über den schönen, breiten Sandstrand zu hetzen, können wir dem Angebot der leckeren regionalen Fischspezialitäten nicht widerstehen.











Nach zwei Tagen fahren wir wieder vorbei an Osorno zum Lago Ranco. Der Rundweg um den See ist landschaftlich sehr schön, Übernachtungsplätze zu finden ist aber leider alles andere als einfach. Freie Plätze gibt es kaum, da die meisten Stellen am See in privater Hand und daher umzäunt sind. Aber die Preise der beiden Campingplätze, bei denen wir uns mal umsehen, lassen uns doch lieber weiter suchen und so parken wir halt einmal am Straßenrand im Ort „Lago Ranco“ und ein weiteres Mal neben einer schönen, alten Holzkirche am anderen Ende des Sees.






Der Jahreswechsel steht vor der Tür und wir suchen nach einem schönen Platz, wenn möglich am Meer mit Blick auf das Selbige. Ruhig sollte er sein und genügend Platz für ein weiteres Mobil, da Martina und Lothar mit uns gemeinsam ins neue Jahr hineinfeiern und auch schon auf der Suche nach einem geeigneten Plätzchen sind. Wir fahren vorbei an Valdivia, suchen entlang der Küstenstraße und fahren bis nach Niebla. Auch hier ist kein schöner Stellplatz zu finden und wir kommen schließlich dank „iOverlander“ noch bis zum Strand der Playa Calfuco. Und hier…. ein Traum! Am Ende einer Wiese, direkt an der Klippe, mit super Blick aufs Meer und den Sonnenuntergang….. unser Platz! Eine Email an Martina und Lothar geschickt und am nächsten Tag stehen wir bereit für einen optimalen Einstieg in das nächste Reisejahr. Auch zwei Paare aus Brasilien haben den Weg hierher gefunden und gemeinsam mit Janeh und Toninho haben wir einen gemütlichen Silvesterabend, ganz ohne Böller!
Von unserer Klippe hat man einen genialen Blick auf das Meer und wir beobachten eine Gruppe Seelöwen, die jeden Tag in die Bucht kommen und einen riesigen Spaß daran haben, die großen Wellen zu reiten. Auch von ein paar Surfern lassen sich die Tiere nicht stören und gleiten gemeinsam mit der Truppe in die Bucht.















Nach 9 Tagen auf der Klippe der Playa Calfuco brechen wir wieder auf und beschließen, noch einen gemeinsamen Abschiedsabend bei der Brauerei von Kunstmann in Valdivia zu verbringen. Wir dürfen auf dem Parkplatz übernachten und können somit eines der leckeren Bierchen von Kunstmann mehr genießen. Das Essen ist zwar nicht gerade bayrisch, dafür aber die Musik, die uns nicht erst nach der 5. Wiederholung von „Rosamunde“ nervt. Trotzdem ein schöner Abschied von der MANni-Besatzung und wer weiß, wann wir uns wieder über den Weg fahren. Am nächsten Tag machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt Valdivia, bevor es für uns weiter in den Norden von Chile geht, während Martina und Lothar den südlichen Weg einschlagen.











<<< letzter Bericht --- nächster Bericht >>>