Wieder zurück in Salta gehen wir am Abend vor dem eigentlichen Gauchofest mit Martina, Lothar und Bernd gleich mal zum Festivalzentrum am Monumento de Martin Miguel de Güemes. Das angekündigte abendliche Stelldichein der Gauchos mit Asado und Musik ist aber nicht das erhoffte Spektakel. Gemütlich sitzen einige Gauchos an den Lagerfeuern und plaudern. Die Stimmung ist nett und idyllisch, aber es gibt kein Asado und keine Musik. Somit suchen wir uns notgedrungen ein argentinisches Restaurant, um die gegrillten Spezialitäten zu bekommen, auf die wir uns schon gefreut haben. Am nächsten Morgen entscheide ich mich dann, lieber ein paar Spiele der Fußball-Europameisterschaft anzusehen, statt mit Claudia, Martina und Lothar das Gauchofest in Salta zu besuchen. Eine falsche Entscheidung, wie ich später erfahren habe.
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Bis zu 4.000(!) Gauchos aus der ganzen Region Saltas und darüber hinaus haben sich hier eingefunden, um ihren Helden Güemes zu huldigen. Auch schon bekannte Gesichter vom Gauchofest in Viña kann Claudia wiedererkennen. Eine gigantische Parade zieht durch die Straßen der Stadt und die begeisterten Zuschauer jubeln den stolzen und toll gekleideten Teilnehmern zu. Claudia war jedenfalls schwer begeistert.















Am nächsten Tag beenden wir aber unsere Zeit in Salta endgültig und fahren wieder südlich auf die Ruta 68. Wir übernachten noch einmal am Eingang der Quebrada de los Conchas, kaufen guten Wein in Cafayate, und besichtigen auf dem weiteren Weg die Quilmes Ruinen. In dieser Bastion haben sich die Indianer vom Stamm der Quilmes, eine Gruppe der Calchaqui-Indios, im 17. Jahrhundert über 35 Jahre gegen die Spanier verteidigt. Letztlich wurden sie besiegt, deportiert und nahezu ausgerottet. Die Anlage gilt heute als eine der größten archäologischen Attraktionen Argentiniens.



Nur ein kurzer Abzweig von der Ruta 40 und wir erreichen Amaiche de Valle. Dort wurde uns ein Besuch des Museums Pachamama nahegelegt und der Umweg lohnt sich wirklich. Man bekommt einen kleinen Einblick in die Geschichte der indigenen Ureinwohner der Region, deren Kunst, Bilder und Skulpturen. Vor allem aber die Art und Weise, wie diese Kunstwerke hier ausgestellt sind, wie geschmackvoll die schönen Gebäude und die Außenanlage die Skulpturen in Szene setzen, hat uns sehr gut gefallen.











Wir fahren nur noch ein paar Kilometer weiter und erreichen den Ort Santa Maria del Yokavil. Dort erwartet uns schon das nächste Fest. Jedes Jahr am 20. Juni wird hier zur „Fiesta del Sol“ – Inti Raymi – das Fest der Sonne, geladen. Und diesmal findet das Hauptspektakel in dem neuen Amphitheater statt, das genau neben dem Camping Municipal gebaut wurde. Voller Inbrunst zelebrieren die Indigenas der Region geschichtliche Ereignisse in ihren bunten Kostümen und bieten eine tolle Show, bis schließlich die Sonne untergeht und die Sonnenwende einläutet.















Tja, es ist Mitte Juni, und es ist Winter. Deutlich bewusst werden wir uns dieser Tatsache, als wir im Ort San Pedro am „Castillo de Dionisio“ übernachten. Als wir aufwachen liegt überall Schnee und die Besichtigungstour der kleinen Anlage des verstorbenen, exzentrischen Künstlers Dionysius Aizcorbe wird zu einer ziemlich kalten Angelegenheit. Unser Besuch fällt dementsprechend kurz aus. Nach gut einer halben Stunde sitzen wir wieder im Mobil und fahren in tiefere schneefreie Zonen.







Bei dieser Kälte zieht es uns in heißes Wasser. Und da das angeblich schönste Thermalbad Argentiniens, die Termas de Fiambala, in der Nähe liegt, hält uns nichts mehr auf. Außerdem sind wir dort mit Chrissie und Peter verabredet. Die Beiden kennen wir schon einige Jahre, allerdings nur per Email-Kontakt. Nun hat es die beiden sympathischen Traveller in unsere Nähe verschlagen und wir haben uns schon auf ein Treffen gefreut. Uns allen kommt es so vor, als ob wir uns schon ewig kennen und so haben wir einige sehr schöne, gemeinsame Tage miteinander. Leider ist Claudia erkältet und kann nicht mit mir die heissen Becken von Fiambala genießen.






Gemeinsam mit Chrissie und Peter bleiben wir dann noch an einer Adobe Kirche für zwei Tage stehen. Die Iglesia Andacollo liegt rund 30 km außerhalb von Fiambala und sozusagen mitten in der Wüste. Die Kirche selbst ist ausgesprochen schön und bietet nachts bei spezieller Beleuchtung ein tolles Motiv. Der Stellplatz neben der Kirche verfügt sogar noch über einen Grillplatz und eine Stromleitung. Somit wird am nächsten Tag gemeinsam gegrillt und die Ruhe sowie ein fantastischer Sternenhimmel genossen. Während Chrissie und Peter noch ein paar Tage hier bleiben, haben wir schon den nächsten Termin in Villa Belgrano und machen uns auf den Weg, denn es gibt dazwischen noch Einiges zu sehen.










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