Nach 13 Wochen on the Road kommen Renate und Bruno früher als geplant wieder nach Hause. Die Beiden waren zusammen mit Rene Terral und seiner Frau Karen in Chile unterwegs. Ein paar Tage, nachdem sie die Terrals verlassen haben, verstarb Rene bei einem Unfall. Nach einigen Tagen zurück bei Karen haben Renate und Bruno entschieden, die Reise vorzeitig zu beenden und nach Hause zu fahren. Wir nutzen noch die gemeinsame Zeit für ein paar Erledigungen. Zum einen wollen wir mal einen Baum pflanzen. Also einen Baum pro Person! Claudia besorgt drei kleine Pinien und wir suchen im Wäldchen entlang am CU-Trail nach einer passenden Stelle. Kaum haben wir die Bäumchen „Claudi – Mia – Uwe“ eingepflanzt, kommt Loca, der Schimmel von Manuel den Weg entlang spaziert. Es dauert gefühlte 10 hundertstel Sekunden, da fliegt schon das „Uwe“-Bäumchen durch die Luft und ich jage den Gaul durch und aus dem Wald. Es muß also ein kleines Zäunchen her, um die Bäume zu schützen. Mal schauen, wie lange das Kunstwerk Bestand hat. Zum anderen gibt’s noch ein paar Dinge am Mobil zu erledigen. Bruno erkennt, daß die Blattfedern am Großen schon bessere Zeiten gesehen haben und wir lassen die zwei bestehenden Federn um zwei weitere verstärken. Dann werden noch die Stahlfelgen gereinigt und lackiert und nun sind wir bereit, das kleine Paradies von Renate und Bruno wieder zu verlassen.
Unweit der Straße nach Villarica gibt es ein Fest mit Gauchos, das wir uns mal etwas näher betrachten wollen. Wir wissen nicht den Grund der Feierlichkeiten, bestaunen aber das Geschick, mit denen die männlichen und weiblichen Gauchos ihre Pferde beherrschen. Gauchos sind hier wie in Argentinien, Brasilien und Uruguay immer eine sympathische, freundliche Truppe. Sie legen viel Wert auf ihre traditionelle Gaucho-Kleidung und auch die Pferde sind gut im Futter und erscheinen gepflegt mit tollem Sattel und Zaumzeug.
Den Nationalpark von Ybycui besuchen wir nicht zum ersten Mal. Unter der Woche ist es hier super ruhig. Die Wanderwege sind gut angelegt und bei den aktuellen Temperaturen lädt der Fluß zum Baden ein. Mia leidet unter der aktuellen Hitze bei Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius noch mehr als Claudia und ist aus dem Wasser kaum rauszukriegen. Wir haben hier 4 sehr schöne Tage, bevor wir am Samstag nach San Bernardino auf den deutschen Markt fahren. Danach geht es zu Marion und Rene und ihrem Campingplatz Hasta la Pasta, wo wir uns über Weihnachten und Silvester mit einigen Reisefreunden verabredet haben.
Die Weihnachtsvorbereitungen sind in vollem Gange und alle helfen mit. Die Mädels kümmern sich gemeinsam um die Beilagen, da Marion uns wieder mit ihrem großen, schweren Gusstopf voll mit leckerem Kesselgulasch verwöhnt. Man schenkt sich hier zwar normalerweise nichts, aber Mia hat für Kirsten und Helen ein kleines Geschenk dabei. Die Beiden gehören zweifelsfrei zu den größten Mia-Fans und werden von ihr mit einem Mia-Kalender beglückt. Sie freuen sich wirklich sehr über das Geschenk, wie auch über die Art und Weise der Übergabe. Denn die macht Mia ja sowieso höchstpersönlich in ihrer eigenen, ganz speziellen Art. Und da Mia unter der Hitze so leidet, haben wir für sie auch ein Weihnachtsgeschenk. Einen eigenen „Hunde-Abkühlungs-Pool“!
Das gleiche….. , oder sagen wir ein ähnliches Szenario gibt es dann eine Woche später. Wieder arbeiten alle an der Silvesterfeier. Diesmal soll es eine Poolparty geben. Steaks und Würstchen liegen auf dem Grill, die leckersten Beilagen werden kreiert und der Pool wird von unseren Kreativspezialistinnen auf eine lange Nacht vorbereitet. Alles bereit für eine perfekte Silvesternacht. Um 18 Uhr soll die Party starten. Was aber um Punkt 18 Uhr startet ist ein mega Regenschauer. Ratz fatz ist die Deko am Pool zerstört. Einzig Conny hat sich im Bikini hinausgewagt und probiert zu retten, was noch zu retten ist. Schließlich wird aus der Poolparty eine Indoorparty auf der Terrasse von Marion und Rene und trotz des Regens erleben wir eine schöne Silvesterfeier. Pünktlich um 24 Uhr deutscher Zeit wird angestoßen und der Regen hat sich verzogen. Es wird getanzt, gequatscht und um 24 Uhr Paraguay Zeit, stoßen wir nochmals an und genießen aus der Ferne das Feuerwerk auf der anderen Seite vom See Ypacarai.
Wir bleiben auch nach Silvester noch in Altos. Eigentlicher Plan ist es, uns mit Conny und Georg sowie den Schwabachern Gaby und Jürgen in Encarnacion zum Karneval zu treffen. Die Zeit geht hier wieder mal schnell vorbei. Wir probieren unsere überschüssigen Pfunde abzutrainieren, was uns aber nicht gelingt. Zu viele Abende am Grill mit netten Reisenden, Treffen an der Sundowner-Plaza, Eisdielen, Marktbesuche und diverse Geburtstagsfeiern machen diese Pläne zunichte. Claudia macht schon mal Pläne für die angedachte Tour nach Nordbrasilien. Mitte Januar gibt es eine Mondfinsternis zu bestaunen. Überraschenderweise sind um 1 Uhr nachts noch einige unserer Nachbarn wach und wir treffen uns vor den Wohnmobilen zum „Blutmond-Watch“! Wir sitzen ja bei Hasta la Pasta mitten zwischen Bäumen, aber die Mondfinsternis spielt sich genau über uns ab und wir sitzen hier wahrlich in der ersten Reihe. Unsere erste Mondfinsternis ist schon ein gewisses Spektakel und unsere Fotofreaks am Platz kommen voll auf ihre Kosten.
Zwischenzeitlich haben sich ein paar Planänderungen ergeben, da sowohl Conny und Georg wie auch Gaby und Jürgen lieber den Karneval in Argentinien besuchen wollen. Uns ist der Weg zu weit und wir überlegen noch, ob wir alleine nach Encarnacion fahren oder ob uns noch eine Alternative einfällt. Claudia leidet mehr und mehr unter den sommerlichen Temperaturen bei aktuell zwischen 38° und 41 ° Grad. Sie sucht nach einem Abkühlungsprogramm. Schließlich sitzt sie am Rechner, surft durch die Reiseangebote und findet ein super Angebot für DAS! ultimative Kälteziel.
Unsere Nachbarn, die Schweizer Helen und Peter haben hier einen Bungalow gemietet und wollen sich in Paraguay niederlassen. Mia verträgt sich prima mit deren Hund Buzzi und sie bieten uns spontan an, auf Mia während unserer Reise aufzupassen. Schon ist die Reise gebucht und gute zwei Wochen später sitzen wir im Flieger nach Ushuaia. Da unser Kleiderschrank im Wohnmobil für den geplanten Trip nicht gut genug ausgestattet ist, haben wir uns schon von Renate und Bruno einige Sachen geliehen. Hosen und Handschuhe bekommen wir auch auf Leihbasis vom Reisebüro, ein paar weitere Kleinigkeiten kaufen wir in einem der vielen Shops in Ushuaia. Noch eine Nacht im sehr schönen Hotel Arakur und los geht´s am nächsten Tag mit dem Schiff „Island Sky“ über die Falkland Inseln und Südgeorgien zur Antarktischen Halbinsel. Wir freuen uns riesig und sind gespannt!
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Aktualisiert (Donnerstag, den 06. Juni 2019 um 00:34 Uhr)