Brasilien XI

 

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Heute geht unsere Fahrt weiter in den Norden Brasiliens, entlang der Traumstrände dieses riesigen Landes, bis an den „Praia do Gunga“ im Bundesstaat Alagoas. Für diesen Strand werden Gebühren erhoben, denn es soll einer der Schönsten an der Küste sein. Und ja, wir staunen, aber nicht über den traumhaften Strand, sondern über die Menschenmassen, die Strandverkäufer, die Mietliegen und das touristische Treiben. Irgendwie erinnert das an Rimini. Adriaflair ist zwar nicht gerade das, was wir suchen, trotzdem mieten wir uns eine Liege-/Schirmkombi und lassen uns bedienen. Vor uns ziehen Motorboote eine kreischende Menge auf einer Banane übers Meer, hinter uns fahren jede Menge Strandbuggies in Richtung der Dünen, und in der Luft hängen Touristen am Fallschirm oder Motor Glider fliegen über uns hinweg. Ein Traum….. für die Brasilianer. Der Strand an sich ist ja toll, noch toller ist er dann aber erst nach 16 Uhr, wenn die Massen sich verabschieden. Zu unserer Verwunderung schließen aber auch postwendend ausnahmslos alle Bars und Restaurants und um 17 Uhr sitzen wir schon alleine hier und genießen diesmal alles in aller Ruhe. Der Parkplatz ist auch komplett geräumt und wir haben hier eine ruhige Nacht, bevor es morgen weiter geht zum nächsten Strand, dem „Praia do Toque“.

01 Praia do Gunga02 ein beliebter Strand03 Brasilianer brauchen Action04 wir haben uns ganz nach hinten verdrueckt05 Camarones und Kokosnuss06 fuer Unterhaltung ist gesorgt07 auf Entdeckungstour08 gleich gehts rund 09 Posing a la Brasil10 11 es kehrt Ruhe ein12 nachts sind wir dann ganz allein

Hier sind deutlich weniger Touristen und der Campingplatz ist gähnend leer. Wir stehen somit in erster Reihe und genießen die Ruhe für die nächsten 4 Tage. An die langen Strandwanderungen kann man sich echt gewöhnen und Mia ist auch immer happy, wenn sie erst über den Strand fetzt um dann ins Meer zu springen.

01 Camping in Toplage02 die Strandspiele gehen weiter0304 unser Strand05 Praia do Toque06 hier kann man es aushalten07 das macht einfach nur Spass08 bei Ebbe auf der Sandbank

Wir sind weiter nördlich in Barreiras do Boqueirao, immer noch im Bundesstaat Alagoas. Die nächsten 4 Tage verbringen wir auf dem Parkplatz des Hotels „Pousada Doze Cabanas“. Der Stellplatz für unser Mobil zählt sicher nicht zu unseren Favoriten, dafür ist das Hotel sehr nett gestaltet und der freundliche Besitzer Freddy erlaubt den Wohnmobilgästen, den ganzen Tag im Garten der Anlage, direkt am Strand, zu verweilen. Somit sind wir nur zur Nacht im Wohnmobil, sitzen tagsüber mit anderen Gästen am Strand und am Abend wird im Hotel-Restaurant lecker gespeist.

01 neuer Strand - neuer Platz02 unsere brasilianischen Nachbarn wissen zu geniessen03 ueberall warten neue Spielkameraden04 unser taegliches Programm0506 das wird wohl nix0708 gemuetlicher Abend im Restaurant

Aktuell bleiben wir noch gezielt etwas länger in dieser Gegend, da wir in ein paar Tagen in Recife unsere Aufenthaltserlaubnis verlängern wollen. Ja, 3 Monate sind schon wieder vorbei und wir haben noch so viele tolle Strände vor uns. Problem ist nur, daß man als Deutscher in Brasilien sein 3-Monats-Visa gar nicht verlängern kann. Wir wollen es aber riskieren und in Recife einfach mal bei der Polizei nachfragen, ob es nicht doch funktioniert. Schließlich sind wir von der nächsten, mit dem Fahrzeug erreichbaren Grenze, rund 3.500 km entfernt und vielleicht finden wir ja einen Polizisten mit Herz. Bis dahin haben wir aber noch ein paar Tage Zeit und so bleiben wir für 5 Tage in Maragogi, knappe 130 km von Recife entfernt. Unser Tagesablauf wird auch hier von Strandspaziergängen, leckeren Camaroes (Shrimps), Spielen mit Mia, ins Meer springen und Relaxen bestimmt. Und wer glaubt, solche sich immer wiederholenden Tagesprogramme könnten uns irgendwann langweilig werden, der irrt sich gewaltig.

01 wir stehen in der ersten Reihe02 Reparaturarbeiten03 Blick zum Strand04 bei Ebbe kommt man bis zum Riff05 wer hat hier eigentlich mehr Spass06 Teamwork07 Ueberfahrt08 Eisschlecken bei der Hitze

Wir sind in Recife, Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco, mit über 1,6 Millionen Einwohnern. Die meisten Ämter findet man hier gemeinsam mit der historischen Altstadt auf einer vorgelagerten Halbinsel. Wir beschließen, hier am Ende der Insel zu parken und zu Fuß die Altstadt zu besichtigen. Die Altstadt ist nicht allzu groß und schnell abgehakt. Beim riesigen Amt der Receita Federal erklärt man uns aber, daß das zuständige Büro für Visa-Verlängerungen ganz woanders zu finden ist. Somit fahren wir nun doch durch die halbe Stadt um wieder zu erfahren, daß wir zu einem anderen Gebäude müssen. Das lassen wir aber sein und entscheiden uns, unser Glück am Flughafen zu versuchen. Das Problem hier ist nun, man läßt uns auf dem leeren, großen Parkplatz nicht parken. Polizei und Parkplatzwächter bitten mich doch tatsächlich, so lange um den Flughafen im Kreis zu fahren, bis Claudia mit den Papieren zurückkommt. So fahren Mia und ich gemütlich um den Flughafen und halten gequält Ausschau nach Claudia, wenn wir wieder durch die Be- und Endladezone des Airports fahren. Noch bevor der Tank leergefahren ist, kommt Claudia nach 90 Minuten wieder heraus und winkt mit den erhaltenen Papieren. Die Autopapiere sind schon mal verlängert. Sie war auch im Flughafenbüro der Receita Federal und bekam dort die Auskunft, daß wir keine Visaverlängerung erhalten. Es gäbe aber die Möglichkeit, bis einen Tag nach Ablauf der 3 Monate zu warten, die Überziehungsstrafe für einen Tag zu bezahlen, um dann weitere 2 Monate zu erhalten, bis man dann das Land verlassen muß. Ehrlich gesagt hatten wir davon schon gehört und natürlich auch darauf spekuliert. Da wir noch drei Tage übrig haben, bis unser 3 Monats-Visa abgelaufen ist, wir aber nicht noch länger in Recife bleiben wollen, machen wir uns auf den Weg ins 400 km entfernte „Joao Pessoa“, um in 4 Tagen dort das Verlängerungspapier zu beantragen.

01 auf dem Weg nach Recife02 Hochhaeuser entlang der Strandpromenade03 Fensterputzer04 riskantes Schwimmen0506 Skulpturen von Francisco Brennand07 im historischen Teil von Recife080910 kleines Theater1112 Wandmalerei

Nur einen Katzensprung von Recife entfernt liegt Olinda, eine der ältesten Städte Brasiliens. Der geschichtsträchtige Ort hat eine schöne Kirche der Karmeliter, die „Santo Antonio do Carmo“, ein Benediktinerkloster, ein Franziskanerkloster sowie unzählige Gebäude aus der Kolonialzeit zu bieten. Das „Convento de Sao Francisco“ ist das älteste Franziskanerkloster Brasiliens und berühmt für seine Reihe an portugiesischen Kacheln, auf denen kirchliche Geschichten abgebildet sind.

01 Olinda die Stadt der Kuenstler02 Blick zum Franzsikaner Konvent03 Markt Artes do Imaginario04  Convento de Sao Francisco 05 eine etwas andere Kircheneinrichtung06 romantischr Innenhof07 Azulejos - so heissen die blauen Kacheln08 aus dem 16ten Jahrhundert09 Weitblick bis Recife10 gepflegte Gassen1112 Impressisonen13 Kirche Santo Antonio do Carmo14 alles fuer den Touristen1516

Wir finden am Abend einen tollen Stellplatz an der Küste beim „Tambaba Beach“. Auf dem Parkplatz am Eingang einer kleinen Bucht parken wir oberhalb des Strandes mit tollem Blick aufs Meer. Zu Fuß erreicht man nach der kleinen Bucht mit ihren diversen Bars und Restaurants eine etwas größere Bucht. Diese ist angeblich der einzige genehmigte, offizielle Nacktbadestrand Brasiliens. Wir fackeln nicht lang, gehen über den Fels, entledigen uns unserer Klamotten bei der „Nackt-Kontrolle“ und suchen uns einen schattigen Fleck auf der „sündigen“ Seite. Mia darf ihr Fell übrigens anbehalten! Es dauert eine Weile, bis man hier wirklich ein paar Buchten weiter einen Platz mit Fels als Schattenspender gefunden hat und wir liegen hier „relativ“ relaxt den ganzen Tag im Sand. Das wir am nächsten Tag den Platz kein zweites Mal aufsuchen, hat vor allem den Grund, daß ich beim Eincremen am Tag zuvor einige Stellen vergessen habe, und mir heute das Sitzen im Generellen nicht so leicht fällt.

01 Fruehstuecksplatz mit Ausblick02 wir finden immer wieder tolle Stellplaetze03 so gefaellt uns das04 Eingang zum offiziellen Nacktbadestrand0506 wir testen den Nacktbadestrand07 viele kleine Buchten findet man hier0809 wir wandern zur Praia da Arapuca 10 interessante Steinzeichnung11 hier sind wir ganz allein12

Visa-Geschichte die Zweite: in Joao Pessoa geht’s wieder zum Büro der Receita Federal und der Beamtin wird unser Anliegen erläutert. Ihr erster Blick geht in eine Liste über alle Länder mit der jeweiligen Möglichkeit einer Verlängerung – bei Deutschland steht eindeutig „keine Verlängerung“! Auf die Zweimonatsverlängerung angesprochen, behauptet die Dame dann, so eine Verlängerung gibt es nicht. Sie läßt sich nicht erweichen, auch nicht, als eine deutschsprechende Brasilianerin uns zu Hilfe kommt und unsere Geschichte mit der zweimonatigen Verlängerung etwas besser übersetzt. Die Beamtin macht uns klar, daß das eine Verlängerung für Immigranten sei, die es nicht geschafft haben, in der 3 monatigen Aufenthaltszeit ihre notwendigen Papiere zur Migration zu besorgen. Für Touristen gilt das Papier nicht und sie will uns auch nicht helfen. Als wir dann unserer Helferin auf Deutsch erklären, daß wir nun halt nach Recife zurückfahren, um von der deutlich netteren Beamtin am Flughafen dieses Papier zu holen, lenkt plötzlich die Beamtin hier ein und sagt, daß sie uns nun doch die zweimonatige Verlängerung ausstellt, wir aber beim Verlassen des Landes mit einer hohen Strafe zu rechnen hätten. Wir freuen uns über das Einlenken der Dame, nehmen das Papier dankend entgegen und glauben ihr die Geschichte mit der Strafe nicht die Bohne!

Mit dem Papier in der Tasche fährt es sich gleich wieder wesentlich entspannter durch das Land und wir freuen uns schon auf den nächsten Strand, den Claudia als nächsten Stopp ausgewählt hat. Baia Formosa ist ein kleiner, nicht besonders touristischer Ort und am Anfang auch nicht sehr einladend. Am Ende der Siedlung finden wir aber einen sehr schönen Parkplatz direkt vor einem kleinen Hotel und parken mal wieder in der ersten Reihe direkt am Strand. Der Tagesablauf ist wie schon in den letzten Wochen immer ähnlich, mit Strandspaziergängen, Shrimps und Kokosnusssaft. Ein wenig Abwechslung gibt es erst, als man uns die Nutzung der Hotelanlage – also Pool und Sanitäranlagen – für ganze 2 Euro am Tag anbietet.

01 Bucht von Baia Formosa02 und wieder ein traumhafter Platz am Strand03 so laesst sichs aushalten04 und dann noch dieser Sonnenuntergang 05 Strandwanderung zu den Duenen06 kleine Fischerhuetten07 sogar unseren Grossen sehen wir von hier08 weiter gehts durch die Duenenlandschaft09 Blick von oben10 wir duerfen den Pool eines Hotels benutzen11 unser Abendprogramm1213 Strand vom Dorf1415 Personenfaehre16 die Welle surfen

Nach ein paar herrlichen Tagen geht es weiter nach Canoa Quebrada. Hier sind gleich wieder deutlich mehr Touristen anzutreffen und auf dem angepeilten Parkplatz der Pousada Vila Lactea steht doch tatsächlich schon ein Wohnmobil. Kaum haben wir geparkt, kommen noch drei Wohnmobile herein. Allesamt Brasilianer. Mara und Claudio, die wir schon mehrfach auf unserer Strandtour getroffen haben, finden sich auch hier ein. Und allesamt sprechen nur und ausschließlich Portugiesisch. Mit Spanisch kommt man ja schon irgendwie zurecht und die Brasilianer bemühen sich auch, uns zu verstehen. Aber zu längeren Unterhaltungen kommt es kaum, was natürlich schade ist. Denn die Brasilianer sind ausgesprochen nett, hilfsbereit und kommunikativ. Übrigens hat sich die Landschaft hinter den Stränden mittlerweile geändert. Waren ab Bahia immer riesige Palmenwälder zu finden, versandet es jetzt mehr und mehr und Dünen prägen das Bild um die Küstendörfer.

01 Canoa Quebrada02 Straende mit roten Klippen03 nette Restaurants am Strand0405 am Camping ist einiges los06 beim Spielen eingeschlafen07 frische Kokosnuss08 ein Herz fuer Tiere09 Sandduene von Canoa 10 man trifft sich zum Sonnenuntergang11 wir suchen uns einen ruhigeren Platz121314 Kunst am Strand1516 wir entdecken einen verlassenen Ort17 am Strand geht es wieder zurueck1819 Jangada - traditionelles Fischerboot20

 

 

 

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