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Wir müssen in nicht allzu ferner Zukunft eine Botschaft aufsuchen, um dort eine Unterschrift zu leisten, und entscheiden uns, die deutsche Botschaft in Asuncion anzusteuern. Es ist aber schon noch genügend Zeit, um die Tour mit ein paar Abstechern in sehenswerte Gebiete etwas attraktiver zu gestalten. So möchten wir von San Antonio de los Cobres über Cachi die schöne Route der „Quebrada de las Flechas“ noch einmal befahren. 2016 sind wir das erste Mal durch die Schlucht dieser außergewöhnlichen Gegend gereist und haben es in bester Erinnerung. Für die Fahrt nach Cachi nehmen wir aber nicht die kurze Variante auf der RN 40, sondern die asphaltierte Strecke zurück ins Tal um auf RP 33 wieder hoch in die Berge zu fahren.

01 ruhige Nacht am Fluss0203 Quebrada del Obispo in den Wolken04 bei Nebel passen alle auf

Nach zwei Fahrtagen erreichen wir Cachi. Der Ort liegt auf 2.300 Metern Höhe und ist heutzutage ein Anziehungspunkt für Touristen mit einigen kleinen Hotels und Restaurants. Cachi hat durch seine im Kolonialstil gebauten Gebäude besonders am Abend im Zentrum um die „Plaza 9 de Julio“ ein sehr gemütliches Flair. Wir suchen uns dort in der Nähe einen ruhigen Stellplatz für die Nacht und gehen in ein Restaurant, wo uns zum Abendessen auch ein einheimischer Sänger mit alten Gaucholiedern unterhält. Am nächsten Morgen machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort, hinauf zum Mirador Norte und zum interessanten Friedhof, bevor wir uns auf den Weg zur Quebrada da las Flechas machen.

01 Cachi liegt vor uns02 etwas die Beine vertreten03 nette kleine Restaurants04050607 wir gehen essen08 Live Musik zum Essen

Relativ kurz nach dem Ort Cachi – wir sind wieder einmal auf der RN 40 unterwegs – verabschiedet sich der Asphalt und wird zu einer Wellblechpiste, die sich in einem noch schlechteren Zustand befindet, als wir sie vor 6 Jahren erlebt haben. Ich fahre bei solchen Pisten immer extrem langsam, da diese Art von „Ripio“ das Wohnmobil ordentlich durchrüttelt, und wir haben ja schließlich Zeit. Trotzdem bin ich schon nach den ersten 50 km Rüttelpiste so platt, daß wir kurzerhand entscheiden, im Ort Molinos zu übernachten. Der Camping Municipal hat geöffnet und wir sind die einzigen Gäste. Beim Spaziergang durch den Ort entdecken wir einige interessante Gebäude. Das Museum, die Kirche „San Pedro Nolasco de los Molinos“ und gleich gegenüber eine Hacienda, die heute als Hotel „Hacienda de Molinos“ den wenigen Touristen eine exklusive Unterkunft bietet. Zusätzlich verfügt es über ein Restaurant, von dem es gute Kritiken im Internet zu finden gibt und wir entscheiden uns am Abend dort einzukehren. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausstellt. Zu dem schönen Ambiente im Hof der Hacienda ist das Essen hier ganz große Klasse! Prompt bleiben wir noch einen zweiten Tag in Molinos!

01 weiter geht es auf oft schlechter Piste02 Molinos ist eine Reise in die Vergangenheit 0304 Casa Historica0506 kleines interessantes Museum07 08091011 Hacienda de Molinos12 super Essen in stimmungsvoller Umgebung

Es sind kaum andere Fahrzeuge unterwegs. Bei Angastaco finden wir einen optimalen Übernachtungsplatz mit Fernblick über die Bergwelt und ins Tal mit dem Fluß „Rio Calchaqui“. Flechas bedeutet auf deutsch „Pfeile“. Die Quebrada de las Flechas hat den Namen, weil viele Gesteinsformen in diesem Gebirge wie Pfeile in den Himmel ragen. Bei dem Ort Angastaco fängt dann diese beeindruckende Gegend mit ihren „Flechas“ an. Bei so einer Landschaft ist das langsame Fahren dann auch kein Stress mehr, sondern vielmehr ein Genuß.

0102 Bodega El Cese0304 rechts im Bild ist unser Platz fuer die Nacht 05060708 ruhig ist es hier oben09 bei Angastaco10 unterwegs in der Quebrada de las Flechas1112 einfach nur geniessen13 toller Ausblick141516

Folgen wir nun der Ruta Nacional 40, bis sie von Schotterpiste zur asphaltierten Straße wird, sind wir auch schon wieder in dem Weinort „Cafayate“. Und dieses Mal nehmen wir uns genug Zeit, um einen guten Wein auszusuchen und einen ordentlichen Weinvorrat im Mobil anzulegen. Die edelsten Haciendas in der Gegend sind natürlich die Weingüter. Das Weingut „Piattelli“ kann man besichtigen und es hat neben einem gutem Tropfen auch ein Restaurant im Angebot. Die Idee, hier gleich mal die Qualität des Kochs in feinem Ambiente zu testen, wird uns von der Dame an der Rezeption schnell zerschlagen. Sämtliche Tische sind auf Wochen hinaus ausgebucht und man sollte schon mindestens zwei Wochen im Voraus reservieren. So spazieren wir erst durch die Anlage, bevor wir uns mit den angebotenen Weinreben beschäftigen. Eine Sorte trifft unseren Geschmack voll und ganz und wir fahren „etwas schwerer“ wieder vom Gelände der „Piattelli Vineyards“.

01 wir besuchen ein Weingut bei Cafayate 0203 ein feines edles Weingut040506 leider alles ausgebucht0708 wir kommen wieder

Die Strecke von Cafayate nach Salta führt uns natürlich wieder entlang der Quebrada de las Conchas. Bevor wir am altbekannten Stellplatz am Rio las Conchas übernachten, wandern wir noch einmal durch diese beeindruckende Gegend.

01 noch einmal wandern in der Quebrada de las Conchas02030405060708 wir fahren wieder an unseren Fluss

Wie wir aus unserer Whatsapp-Gruppe für in Argentinien in der Pandemie gestrandete Touristen erfahren haben, wurde die automatische Visa-Verlängerung für unsereins bereits im Juli eingestellt. Wir erfahren auch, daß Touristen, die seitdem das Land verlassen haben, eine Strafe wegen Visa-Überziehung zu zahlen haben. Die Höhe dieser Strafe hält sich zwar in Grenzen, es soll aber an der Grenze mehrfach zu Problemen beim Bezahlen gegeben haben, da man das eben nicht so einfach am Grenzposten tun kann. Um diesen Problemen im Vorfeld aus dem Weg zu gehen, peilen wir in Salta das Migrationsbüro in der Stadt an, um unseren Fall zu erklären und die „Überziehungsgebühr“ am besten schon hier zu begleichen. Die Beamten bei der „Migracion“ sind allesamt extrem freundlich und hilfsbereit. Es sind zwar einige Taxifahrten zum Amt und zur Bank nötig, letztlich klappt aber alles relativ einfach und wir haben eine Bestätigung über unsere bezahlte Schuld sowie eine Erlaubnis, noch 10 Tage im Land bleiben zu dürfen. Mit diesen „offiziellen“ Papieren reist es sich gleich ein wenig entspannter durch das Land und wir fahren gemütlich weiter in Richtung Paraguay, zur Botschaft in Asuncion. Auf dem Weg dorthin gibt es noch diverse Pausen in Corrientes, Itati, Ituzaingo und Posadas.

01 mit dem Taxi zur Migracion02 Ruta 16 teils noch eine Baustelle03 wir bleiben in Corrientes04 Museum mit nettem Cafe05 Bruecke ueber den Rio Parana0607 wir koennen dem Duft nicht widerstehen08 kleines Museum in Ituzaingo09 Mia will auch was sehen1011 Strandspiele am Abend12

Nach sage und schreibe 20 Monaten verlassen wir Argentinien. So lange waren wir seit 12 Jahren nicht mehr an einem Stück in einem Land. Und im Großen und Ganzen hat uns der Aufenthalt sehr gut gefallen. Vor allem natürlich das unbeschwerte Reisen seit Dezember 2020, so ganz ohne Druck eines ablaufenden Touristen-Visas, das war schon genial. Argentinien hat uns wie immer super gut gefallen und wir werden bestimmt nicht allzu lange brauchen, um hier wieder die Straßen unsicher zu machen. Einige Formulare müssen bedingt durch die Pandemie ausgefüllt werden und nach einer letzten Nacht in Posadas geht es über die absolut leere Grenzbrücke nach Encarnacion.

0102 letzte Nacht in Argentinien03 noch schnell einen Kaffee04 leere Grenzbruecke nach Paraguay



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