Argentinien XXIV

 

argaiv1995

Unser eigentliches Ziel in Argentinien ist die Atlantikküste, bis dahin sind es aber noch gut 700 km. Erster Übernachtungsplatz ist bei Las Lajas auf dem Camping Municipal. Auch der Fahrradfahrer Stephane aus Frankreich, den wir schon über die Grenze von Chile nach Argentinien im Wohnmobil mitgenommen haben, schafft die knapp 60 km bergab ziemlich flott und leistet uns wieder Gesellschaft. Zumal ein Biker eine Einladung zum Spaghetti Essen doch nicht ablehnen kann! Nach zwei erholsamen Tagen in Las Lajas geht es die nächsten 3 Tage gewohnt gemütlich durch die Provinz Neuquen nach San Antonio de Este in der Provinz Rio Negro.

01 wir treffen wieder auf Stephane02 kleiner netter Park in Allen03 wir bleiben heute Nacht hier04 ein Gewitter zieht auf05 naechster Stopp060708

Im Jahr 2020, kurz nach der Aufhebung des 9 Monate(!) andauernden Fahrverbots für Ausländer in Argentinien während der Corona-Pandemie, führte uns der Weg zufällig hierher an die schöne Muschelstrandküste von San Antonio. Wir hatten hier eine sehr angenehme Zeit am Meer und möchten das jetzt wiederholen. Es sind zwar deutlich mehr Wohnmobile hier als damals, aber es ist ein knapp 10 km langer Strand mit genügend Platz für Hunderte von Campern. Mia ist jedenfalls auch begeistert und genießt mit uns die täglichen, langen Strandspaziergänge. Daher bleiben wir gleich 4 Wochen hier und besuchen auch nahegelegene Strände um den Ort „Puerto San Antonio Este“. Der Ort ist regelmäßig unsere Anlaufstelle, um unsere Wasser- und Nahrungsmittelvorräte aufzufüllen oder um im leckeren Fischrestaurant „Marisqueria El Puerto“ den fangfrischen Fisch schon zubereitet zu genießen. Während der 4 Wochen hier am Muschelstrand erreicht uns ein Anruf von Helen und Peter, die seit ein paar Jahren in Paraguay leben und sich in Hohenau ein Haus gekauft haben. Sie würden gerne für ein paar Wochen ihre Heimat besuchen und sie fragen uns, ob wir nicht auf ihr Haus und noch wichtiger, auf ihre beiden Hunde aufpassen möchten. Nun ja, wir müssen im April wieder raus aus Argentinien und haben noch keine weiteren Pläne. Jetzt haben wir einen!

01 endlich wieder am Meer02 unsere Nachbarn links03 unsere Nachbarn rechts0405 Playa Conchillas der Muschelstrand0607 einen tollen Sternenhimmel hat man hier08 kilometerlange Spaziergaenge09 angeschwemmt10 Seeschnecken wachsen hier heran11 auch wieder ein herrlicher Platz 12 wir gehen auch mal Essen

Unser derzeitiger Plan ist es aber, erstmal weiter an der Küste entlang nach Norden zu fahren, was aber nicht durchgängig möglich ist. Nach einem Umweg über die Laguna Salada geht es dann aber direkt wieder an den Strand südlich der Stadt Bahia Blanca. Pehuen-Co ist ein kleiner, gemütlicher Touristenort. Schöne Häuser integriert in einen Nadelwald, und alles großzügig und geschmackvoll angelegt. Das macht den eigentlichen Reiz dieses Ortes aus, nur sind halt leider für Wohnmobile nicht sehr viel Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Der Parkplatz am Strand ist nur tagsüber geöffnet und wir suchen uns einen Platz in einer Seitengasse. Das ruft einen Mitarbeiter der Stadtaufsicht auf den Plan, der uns freundlich darauf aufmerksam macht, daß das Übernachten hier zwar verboten ist, wir aber bleiben können, wenn wir uns am nächsten Morgen wieder aus dem Staub machen.

01 Laguna Salada0203 herrlich ruhig hier 04 Flamingos pfluegen durchs Wasser0506 zurueck an der Kueste07 kleines Fest in Pehuen Co08

Beim Ort Claromeco stehen wir am Strand „Dunamar“. Das bedeutet Dünen, Sandstrand, und in der Nacht eine wunderbare Ruhe bei einem tollen Sternenhimmel. Am Tag ist dagegen ganz schön was los und wir sehen viele, ganz eigenwillige Fahrzeuge auf der Strandpiste entlang fahren. Das ein oder andere Gefährt ruft mich da dann schon mal schnell auf den Plan und ich frage die Besitzer, ob ich denn einen näheren Blick riskieren dürfte. Natürlich freuen sich die Leute über so ein Interesse an ihrem mit Stolz gepflegtem Auto und sie beantworten mir gerne alle Fragen. Weiter geht die Fahrt in Richtung Mar del Plata mit einem Zwischenstopp in Necochea.

01 in Dunamar02 jetzt haben wir Duenen um uns herum03 das lieben die Latinos04 so faehrt man an den Strand 05 stilvoll06 Strandspiele07 einen Ueberblick verschaffen080910 ruhiger Platz in Necochea1112

Wir sind in Mar del Plata und fallen gleich mal bei einem Mercedes Spezialisten ein. Unser Bremslicht brennt nonstop und es stellt sich heraus, daß der Bremslichtschalter unter dem Bremspedal nicht mehr funktioniert. Dieses Teil muß aus Buenos Aires bestellt werden und wir müssen eine Woche warten. Diese Woche wollen wir aber nicht in der Großstadt verbringen, sondern lieber gemütlich am Strand sitzend. „Chapadmalal“ haben wir auf dem Weg nach Mar del Plata passiert und die felsige Küstenlandschaft hat uns gut gefallen. Auf dem Eco-Camping ist der beste Platz noch frei und wir machen es uns gemütlich. Bei zahlreichen Spaziergängen bestätigt sich unser erster Eindruck immer mehr. Viele schöne Häuser in der Umgebung und ein chilliges Flair an den Stränden mit vielen Kite- und Windsurfern. Aus der geplanten Woche werden dann 17 Tage, bis wir uns wieder von diesem schönen Platz verabschieden und nach Mar del Plata zur Bremslichtreparatur fahren.

01 immer entlang der Kueste020304 auch hier leben Felsensittiche05 hier bleiben wir laenger06 unsere Hausbucht07 Mia spielt verstecken0809 die Jungs aus der Nachbarschaft10 jeden morgen sind wir unterwegs11 in Chapadmalal 12 wir entdecken ein kleines Cafe 13 mit leckerer Auswahl1415 Ebbe an unserem Strand16 Hauptsache Schatten

Wir legen einen Stopp bei Miramar ein, um unsere Lebensmittelbestände aufzufüllen. Das dauert länger als gedacht und so machen wir nochmal eine Übernachtung in Chapadmalal. Nachdem wir vom Mechaniker in Mar del Plata einen neuen Bremslichtschalter eingebaut bekommen, nutzen wir die Gelegenheit, gleich einen Motoröl- und Differenzialölwechsel machen zu lassen.

01 Ausflug nach Miramar02 leider darf man hier nicht uebernachten03 klein aber giftig04 zurueck in Chapadmalal0506 Morgenstimmung0708 unser Ersatzteil wartet schon auf uns

Weiter geht die Tour entlang der argentinischen Küste und durch deren Touristenorte. Mar Chiquita ist ein kleiner, ruhiger Ort mit zahlreichen Wochenendhäusern der Menschen aus Mar del Plata. Neben ein paar Gasthöfen und Hotels gibt es auch ganz nette Restaurants. Unsere Wahl fällt auf das „Parador Mor“, schon von außen sehr einladend. Aber auch die fangfrische Seezunge kann sich sehen, bzw. schmecken lassen. Für die nächsten drei Tage geht es noch an den Strand von Playa Chingolo, wo wir am Balneario Punta Medanos herrlich stehen und nochmal die schöne, argentinische Küsten genießen, bevor uns der Weg wieder ins Landesinnere zieht.

0102 in Mar Chiquita03 toll gemalt040506 Leuchtturm von Punta Medanos0708

Nur zum Übernachten geht es in „Castelli“ auf deren Camping Municipal. Nach einer sehr ruhigen Nacht gehe ich mit Mia bei Sonne und bei absoluter Windstille gegen 7:30 Uhr spazieren. Keine 15 Minuten später komme ich gerade noch rechtzeitig, aber klatschnass am Wohnmobil an, bevor ein Sturm über den Ort zieht. Es schüttet wie aus Eimern und unser Großer wird vom Wind ordentlich durchgerüttelt. Dann fallen die ersten Bäume und jede Menge Äste krachen auf den Boden. Gleich neben uns kippt ein Baum in die Stromleitung und reißt die Kabel ab, die dann unter heftigem Funkenschlag in den riesigen Pfützen versinken. Rund eine halbe Stunde dauert das Spektakel. Danach ist alles ruhig und wir können das Ausmaß der Beschädigungen besichtigen. Vor allem erkennen wir, daß wir mit unserer Platzwahl ziemliches Glück hatten. Ganze 3 Mobile/Wohnwagen standen mit uns auf dem Camping. Aber allesamt wurden wir von Ast- oder Baumeinschlägen verschont, was man schon als ein kleines Wunder bezeichnen darf, wenn man sieht, wie es um uns und die anderen zwei Camper herum aussieht. Somit müssen wir nun ein paar Stunden warten, bis die städtischen Arbeiter unseren Weg wieder befahrbar gemacht haben und wir unsere Fahrt fortsetzen können.

01 ein heftiges Unwetter trifft unser Platz02 den Camping hat es stark getroffen03 Baeume reissen Stromkabel herunter04 auch dieser Camper kam mit dem Schrecken davon05060708 die Stromleitung wird repariert

Auf dem Weg zu den Thermen von Chajari gibt es noch ein paar Sehenswürdigkeiten, die wir nutzen, um die ein oder andere Pause einzulegen. Erster Stopp ist in der Stadt Lujan die „Basilica de Nuestra Señora de Lujan“. Millionen von Pilgern kommen jedes Jahr in diesen Wallfahrtsort und besuchen diese im Jahr 1935 nach europäischem Vorbild gebaute Kirche.

01 Wallfahrtskirche in Lujan0203 im historischen Zentrum04 Geschichte in Bildern05 der Papst als Skulptur 0607 jeder findet hier seinen Platz 0809101112

Weiter geht es noch am Nachmittag bis nach „Torres“ um dort am alten, stillgelegten Bahnhof zu übernachten.

01 Naechster Halt in Torres020304

Endlich wieder in Chajari. Die Thermen haben uns letztes Jahr so gut getan, daß wir mal ein paar Tage Aufenthalt eingeplant haben. Es ist nicht viel los hier in der Nebensaison. Das Wasser mit seinen 38 Grad ist richtig angenehm und die Massagedüsen unter Wasser werden von uns mehrmals täglich in Anspruch genommen. Die herrlichen Massagen im SPA tun ihr Übriges!

01 wieder in Chajari02 wir besuchen gerne Thermen0304050607 hier sind wir oft anzutreffen08 So laesst es sich aushalten

Schon sind wir in Posadas, der Grenzstadt zu Paraguay. Wir haben einiges zu tun in Posadas und wollen uns an der neuen Costanera am Rio Parana wieder an unseren bekannten Platz stellen. Da steht doch bei unserer Ankunft, an gleicher Stelle wie vor einem Jahr, wieder der Allrad-Sprinter der Schweizer Brigitte und Edy. Die Überraschung ist groß und es gibt einiges zu quatschen, über all die Geschichten, die wir Vier in den letzten 12 Monaten erlebt haben. An der Costanera lernt man immer wieder Reisende aus Europa kennen. Auch Valentina und Martin, ein nettes, österreichisches Pärchen, die in einem SUV durch Südamerika reisen, leisten uns Gesellschaft. Wir haben einige Tipps für die Beiden und sie lassen es sich nicht nehmen, am Abend für uns mitzukochen. Wir spendieren den Wein und haben einen lustigen Abend mit viel österreichischem Schmäh. Der neu gebaute Camping an der Costa Sur ist sehr schön geworden, aber wegen irgendwelchem Bürokratismus verzögert sich dessen Öffnung. Nachdem unsere Laptops einen Spezial-Service genossen haben, geht es nach insgesamt 2 Wochen an der Costanera über die Grenzbrücke nach Paraguay.

01 Costanera in Posadas02 wir treffen wieder Brigitte und Edy03 wir werden neugierig beobachtet0405 Valentina und Martin aus Oesterreich06 ein Campingplatz entsteht hier0708 sogar einen Pool hat der Platz09 abends an der Costanera 101112 unsere letzte Nacht in Argentinien



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