Wir verlassen den Organ Pipe NP früh morgens und erreichen nach knapp 6 km den Grenzübergang nach Mexiko bei der kleinen Ortschaft Lukeville. Nachdem wir dem amerikanischen Grenzbeamten den weißen Zettel aus unserem Reisepass in die Hand drücken und somit die offizielle Ausreise signalisieren, winkt uns der Beamte auf mexikanischer Seite einfach durch und wir befinden uns nach weniger als 2 Minuten in Mexiko. Nach weiteren 15 Minuten in der mexikanischen Amtsstube erhalten wir unsere Touristenkarten und sind schon auf der Straße nach Puerto Penasco am Golf von Kalifornien. Nach rund 100 km erreichen wir den Ort, der sich fest in amerikanischer Hand befindet. Bezahlt wird hier alles mit US Dollar, ja sogar am Bankautomaten gibt es hier Dollar. Auf dem Campingplatz bekommen wir einen Stellplatz zugewiesen, der sich inmitten einer stimmungsgeladenen amerikanischen Gruppe befindet, die schon mittags gut angeheitert lautstark Countrysongs in den Campground grölt. Am anderen Ende des Platzes ist es aber nicht ganz so überfüllt und wir entscheiden uns umzuparken und somit für die ruhigere Variante. Da uns auch der Rest von Puerto Penasco nicht zusagt, fahren wir am nächsten Tag weiter nach San Carlos, einem netten, kleinen Touristenort nicht weit entfernt von Guaymas. Dort finden wir einen schönen Campingplatz, an dem wir uns erst einmal von der langen Fahrt sowie einem kleinen Polizeiintermezzo erholen. (siehe Extrastory am Ende dieses Berichts).

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01 Strand von Puerto Penasco02 Piratenangriff03 mit dem Fahrrad in San Carlos unterwegs04 Hafen von San Carlos05 nettes Restaurant06 leider haben wir keinen Fisch dabei07 kurze Pause08 weiter gehts ans Ende der Bucht

Nach zwei Tagen zieht es uns weiter in südlicher Richtung entlang der Westküste und wir finden einladende Plätze direkt am Meer. Der Erste ist der Campground El Mirador bei Huatabampito, wo wir die Schweizer Yvonne und Daniel wieder treffen, die uns bereits am Organ Pipe NP über den Weg gelaufen sind. Mit den Beiden genießen wir unseren ersten frischen Fisch im dortigen Restaurant und sind auch mit dem Stellplatz und der dazugehörigen Aussicht auf das Meer sehr zufrieden. Unsere nächste Anlaufstation ist ein Campground bei Celestino. Wir nehmen eine schlecht gekennzeichnete Ausfahrt über eine kurze, aber recht holprige Sandpiste und werden wieder mit Palmen, Strand und wunderschönen Sonnenuntergängen verwöhnt.

01 Abendstimmung  in Huatabampito02 nettes Plaetzchen am Strand03 mit Yvonne und Daniel im Strandrestaurant04 wir geniessen unsere ersten Strandtage05 Schlangenfruehstueck06 naechster Stopp in Celestino07 Terrasse mit Ausblick08 Jeden Abend das gleiche Schauspiel

Ohne weitere Unterbrechungen geht es nun in unser kleines Paradies südlich von San Blas, wo es uns im letzten Mai besonders gut gefallen hat. Unsere Freunde Sabine und Theo sind schon einige Wochen hier, während Petra und Klaus, die Zwei haben wir im April an der Ostküste kennengelernt, erst vor ein paar Tagen eingetroffen sind. Und eine halbe Stunde vor uns sind auch Anne und Douglas, zwei Berliner, die wir vor ein paar Tagen in San Carlos kennengelernt haben, hier eingetrudelt. Somit sind alle vier Wohnmobile auf dem Campingplatz Paraiso Miramar aus Deutschland und wir haben reichlich Gesprächsstoff. Wir genießen die nächsten Tage auf diesem schönen Platz in geselliger Runde und haben viel Spaß.

01 wir sind wieder in unserem kleinen Paradies02 einfach schoen03 Fruehstueck mit Petra Klaus Anne und Douglas04 farbenpraechtiger Iguana05 Blick in die Bucht06 Vogelparade07 Relaxzone08 Abendstimmung 09 Nikolausabend in der Ferne 10 die Fischer von Santa Cruz11 Fregattvogel mit Beute12 und die Fischer mit ihrem Fang

Gemeinsam mit Sabine und Theo machen wir uns auf den Weg nach Amatitlan. Vorher wird aber ein Zwischenstopp in der Stadt Tequila eingelegt, die dem mexikanischen Nationalgetränk ihren Namen gab und am Fuße des erloschenen Vulkans „Cerro de Tequila“ liegt. Wir schlendern durch den kleinen Ortskern des Pueblo Magicos, daß seit 2006 zum UNESCO Kulturerbe gehört und können den angebotenen Tequilaspezialitäten gerade noch widerstehen.

01 wir verlassen mit Sabine und Theo unser Paradies02 es geht durch kleine Ortschaften03 wir besuchen Tequila04 gemuetlicher Platz an der Plaza05 Arkaden06 Hauptstadt des Tequila07 erste Weihnachtsdekorationen08 in Tequila

Wir erreichen den Nachbarort Amatitlan knapp 10 km nach Tequila erst gegen 17 Uhr. Für den Besuch der Tequiladestillerie in der „Hacienda San José del Refugio“ ist es schon zu spät und wir halten Ausschau nach einem Stellplatz für die Nacht. Als wir noch überlegen, an der Straße vor der Hacienda zu übernachten, werden wir spontan vom Besitzer der gegenüberliegenden Destillerie eingeladen, auf seinem Grundstück unsere Mobile für die Nacht zu parken. Dieses Grundstück wird gerade liebevoll zu einer Verkaufsstätte des Tequilas „Viejo Molino“ hergerichtet und ist bald fertiggestellt. Nachdem wir unseren Nachtplatz eingenommen haben, kommt ein Angestellter der Destillerie vorbei und überreicht uns als Gastgeschenk sogar noch eine Flasche Tequila. Früh am Morgen gehen wir in dann zu der Hacienda San Jose del Refugio, in der seit dem 19. Jahrhundert der „Tequila Herradura“ aus dem fermentiertem Saft der blauen Agave hergestellt wird. Wir sind die einzigen Teilnehmer der ersten Führung und erhalten auf einer sehr interessanten Tour einen Einblick in den kompletten Produktionsablauf des Agavenschnapses. Zum Abschluß geht es noch in die Gewölbe der alten Fabrik „fábrica antigua“ von 1870, die heute nur noch als Museum dienen und viele Fässer mit Tequila beherbergen.

01 wir duerfen bei  Molino Viejo uebernachten02 ein Jimador schneidet das Agavenherz heraus03 fertige Pinas fuer die Tequilaproduktion04 Brennofen05 wir besichtigen die verschiedenen Produktionsschritte06 in der alten Tequilafabrik07 in der alten Tequilafabrik 08 hier lagern die Schaetze

Direkt nach der Besichtigung geht es auf der Mex 15 weiter bis Villa Corona. Hier finden wir einen tollen Platz im Parque Acuàtico Chimulco. Der für seine 39°C warmen Pools bekannte Wasserpark bietet schöne Stellplätze in einem schattigen Wald an der Lagune Atotonilco. Wir kommen gerade richtig, denn kurz nach unserem Eintreffen beginnt die Weihnachtsfeier des Parks. Zu der Party sind alle Angestellten sowie alle Gäste des Campingplatzes eingeladen, und bei freiem Essen und Trinken gibt es Reisende aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Canada zu begrüßen. Danach geht es zum Relaxen in das dampfende Thermalbecken. Das Wasser wird hier jeden Abend aus den Becken gelassen und am nächsten morgen wieder mit frischem Thermalwasser gespeist. Die nächsten zwei Tage gibt es hier ein kleines Wellnessprogramm für Körper und Seele. Somit sind wir frisch gestärkt für die bevorstehenden Weihnachtstage, die wir mit unseren Freunden in San Miguel de Allende verbringen werden.

01 Lagune Atotonilco02 eine gefuellte Pinata soll zerschlagen werden03 Party in Chimulco04 die Pools sind 39 Grad warm05 zwei riesige Thermalpools stehen zur Auswahl06 Stress lass nach07 Rosa Loeffler in der Lagune08 Privatkonzert am Strand



Polizeikontrollen in Mexiko

Wir haben schon viel von Ihnen gehört. Die Polizisten der Policia Municipal nutzen die ein oder andere Gelegenheit, bei Touristen ihr spärliches Gehalt aufzubessern. Obwohl einem die Polizisten ja wirklich leid tun können, wurden wir schon während unseres ersten Mexikoaufenthaltes von Mexikanern gebeten, in solch einer Situation auf keinen Fall zu bezahlen, da jede „Gabe“ die Kameraden in Ihrem Tun nur bestärkt und sie ihre Gehaltsaufbesserung zur Hauptaufgabe machen.

So haben wir uns schon mehrfach mit solch einer möglichen Situation auseinandergesetzt und waren auf den ersten Stop dieser Art vorbereitet. Doch manchmal kommt es halt anders als man denkt!

Am Ende der Autobahn nach Santa Ana ist eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h deutlich zu sehen und wir verringern dementsprechend unser Tempo. Doch nach einer langgezogenen Kurve entdecken wir ein Auto der „Municipales“, die, kaum daß sie unser Mobil sehen, das Blaulicht aktivieren und uns an den Straßenrand winken. Wir fahren ca. 20 Meter hinter ihnen auf den Schotterplatz und halten an. Ich muß den Motor ausschalten, um den freundlichen Polizisten zu verstehen, der mir zudem eine Radarpistole unter die Nase hält, auf der meine soeben gefahrene Geschwindigkeit mit 64 km/h angezeigt wird. Mein Kommentar „muy bien“ macht den Kameraden nicht glücklich und er macht mir klar, hier wären nur 40 km/h erlaubt und daß es jetzt ein „Ticket“ für uns gibt. Wir glauben ihm nicht und auf seinen Hinweis, das Schild wäre von hier aus zu sehen, steige ich aus dem Fahrzeug, um irgendein Schild zu entdecken. Ich sehe zwar keines, dafür aber unser Mobil, wie es gerade langsam nach hinten rollt und die Polizisten hektisch rufen läßt. Ich springe ins Auto und ziehe die Handbremse, da kommt schon der mexikanische Freund und Helfer mit unerfreulicher Nachricht. Ich erkenne schnell, daß einer der drei Polizisten den Streifenwagen gewendet und unmittelbar hinter uns geparkt hat, und ich der Stoßstange des ziemlich neu aussehenden Polizeifahrzeuges eine Schramme verpaßt habe. Auch an unserem Mobil sind die Spuren des deutsch-mexikanischen Aufeinandertreffens zu erkennen und ich denk noch „jetzt haben sie mich doch erwischt“. Doch während ich schon im Geiste die Pesos aus dem Geldbeutel flattern sehe, springt Claudia aus dem Mobil und schnappt sich die Kameraden. Dem Einen hält sie ein Formular unter die Nase, auf dem er Name, Dienstgrad, und vieles mehr einzutragen hat. Für seine Kollegen zückt sie den Foto und kann gerade noch die sich mit Händen vorm Gesicht schützenden Polizisten knipsen, während die sie mit „No Foto, no Foto“ bremsen wollen. Die drei Polizisten – und ich – lauschen gespannt den Ausführungen meiner Frau und sie staunen ungläubig, daß wohl sie es sind, die jetzt große Probleme kriegen würden, da Claudia ihnen zu verstehen gibt, daß wenn hier nicht 40 km/h sind, sie „grande problema“ mit der Deutschen Botschaft bekommen werden. Obwohl sie bestimmt 80 Prozent des Vortrags von Claudia nicht verstehen, sind sie verunsichert und verzichten nun auf ein Ticket für die Geschwindigkeitsübertretung, möchten aber zumindest noch 100 US Dollar für den Schaden am Wagen. Auf unser entsetztes „NO“ folgt dann noch der kleinlaute Versuch wenigstens 50 US Dollar zu ergattern. Doch auch für diese Summe hat Claudia kein Verständnis und mit leicht zermürbten Gesichtern wünschen die Drei uns noch einen „Buenos Dias“ und machen uns klar, daß wir ohne Bezahlung wieder Fahrt aufnehmen dürfen. Der erste Wunsch, den wir den „netten“ Beamten gerne und umgehend erfüllen.

 

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