Martin holt uns in Cancun vom Flughafen ab und wir freuen uns, wieder zurück in Mexiko zu sein. Die nächsten zwei Wochen stehen wir mit unserem Wohnmobil vor ihrem Haus, dürfen an deren netten Familienleben teilnehmen und werden ohne Ende verwöhnt. Wir gehen Shoppen, kochen zusammen, Martin hilft uns bei der Reparatur einiger Kleinigkeiten am Mobil, wir sitzen jeden Abend gemeinsam neben dem Pool am Essenstisch und plaudern bis spät in die Nacht. Martin vermittelt uns auch einen Tauchkurs in einem der tollen Wassersportcentren von „Scuba Caribe“, welche in den großen RIU-Hotels eingegliedert sind. Außerdem macht er mit uns eine Tour durch die verschiedenen Wellnessbereiche der RIU-Hotels, die von ihm und seiner Frau Paula aufgebaut und geschmackvoll ausgestattet wurden.
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Nachdem wir schon einige Zeit nach einem geeigneten Platz für unseren Tauchschein gesucht haben, sind wir happy über diese Gelegenheit und erscheinen bei Jaime, einem der Tauchlehrer im „Scuba Caribe“. Schon am ersten Tag geht es nach einer theoretischen Einweisung und einer ersten Stunde im Hotelpool vom „RIU Cancun“ hinaus an das unmittelbar vor
Cancun befindliche Riff. Wir sind überrascht von der bunten und vielfältigen Unterwasserwelt und genießen die ersten Stunden unseres Kurses.
Die nächsten Tage verbringen wir mit zahlreichen Tauchgängen und Lernen für die theoretische Prüfung. In den Pausen genießen wir den Komfort des RIU Cancun, relaxen am Strand oder stärken uns am Hotelbuffet für weitere Tauchgänge. Am letzten Tag gehen wir schließlich mit Jaime noch einmal raus zum Riff, um die im Pool erlernten Tauchübungen im offenen Meer zu wiederholen, und noch einmal die arten- und farbenreiche Welt der Fische genießen zu können. Bevor wir uns von Jaime verabschieden, bekommen wir noch unser Zertifikat zum „PADI Open Water Diver“ und bedanken uns für eine tolle Woche mit dem Team von "Scuba Caribe" in
Cancun.
Claudia hatte schon immer den Wunsch, einmal mit „Walhaien“ zu schwimmen. Zu unserer Freude erfahren wir, daß sich jeden Sommer von Mai bis September zahlreiche Walhaie vor der Küste Cancun’s tummeln. Prompt vermittelt uns Martin ein Boot und schon am nächsten Tag geht es knapp 50 Kilometer hinaus in die offene See. Rund zwei Stunden dauert die Fahrt bis zu dem Punkt, an dem sich die größten Fische der Welt momentan aufhalten sollen. Wir können zwar vom Boot aus noch absolut nichts erkennen, dennoch schickt uns der Bootsführer mit unserer Schnorchelausrüstung ins Wasser und ein anderer Führer begleitet uns ein paar Meter weg vom Boot. Keine Minute später taucht unmittelbar vor uns einer dieser Meeresgiganten auf und schwimmt unbeeindruckt rund einen Meter unter uns hindurch. Wir sind begeistert und können noch 2 weitere Schnorchelgänge dieser Art wiederholen, bevor wir wieder umdrehen. Ziemlich platt aber vollkommen zufrieden kehren wir, vor allem aber Claudia, nach Cancun zurück.
Nun ist es aber an der Zeit die Reise fortzusetzen und wir verabschieden uns von unserer liebgewonnenen Famiie. Begegnungen wie diese mit Martin, Paula und deren Kindern Elena und Mini-Martin machen unsere Reise so wertvoll. Weiter geht es entlang der karibischen Küste bis ins knapp 100 km entfernte
Xpu Ha, wo wir bereits im April ein paar Tage verbracht haben. Wir entscheiden uns, doch etwas länger hier zu bleiben, da das Meer und der Strand einfach traumhaft sind und der Stellplatz mit Blick auf die Karibik nur schwer zu toppen sein dürfte. Unsere Gas- und Wasservorräte sind voll und für zwei Wochen genießen wir die Ruhe, Wind und Sonne, sowie die abwechslungsreichen Schnorchelgänge im gut 28°C warmen Wasser an der Bucht von
Xpu Ha.
Auch danach kommen wir nicht allzu weit und landen wieder an der
Laguna Bacalar, bzw. auf dem Campingplatz Laguna Azul. Carlos, der Pächter des Platzes, und Fritz, der Eigentümer, sind momentan alleine hier im Dschungel, wo sich zu dieser Jahreszeit nur sehr wenige Reisende einfinden. Carlos hat daher genug Zeit, uns zum Segeln mitzunehmen oder für uns am Abend sein Dschungelrestaurant zu öffnen und leckeren Fisch zu servieren.
Carlos und seine Frau Christina wohnen keine 500 Meter entfernt vom Campingplatz und er lädt uns ein, sein Haus, bzw. seine „Wohnanlage“ zu besichtigen. Die offene Bauweise, die Aufteilung in Wohnzimmergebäude, Schlafzimmer- sowie Badezimmerbaumhaus, gefällt uns ausgesprochen gut. Die Seitenwände bestehen zum Teil nur aus Moskitonetzen und auch das Mobiliar sowie die Farbgestaltung sind ganz nach unserem Geschmack. Wohl auch für mexikanische Verhältnisse eine ausgesprochen besondere Art zu wohnen.
Nun machen wir uns aber endgültig auf den Weg um Neues zu entdecken und stoppen im Ort
Bacalar, der in Mexiko als einer von 36 „Pueblos Magico“ Anziehungspunkt für Touristen sein soll. Nun kann der Ort an sich den Vergleich mit den anderen Pueblos Magico, die wir bisher gesehen haben, nicht standhalten, bietet aber zumindest eine schöne, kleine Festung, die direkt an der türkisfarbenen Laguna Bacalar liegt und eine interessante Piratengeschichte zu bieten hat. Das kleine Museum in der Festung informiert über die Historie der Piraten und hat einige ausgesprochen detailgetreue Modelle von Schiffen des 18. Jahrhunderts zu bieten. Wir übernachten ein letztes Mal direkt an der Laguna Bacalar auf einer Wiese eines Freibades.
Wir sind wieder auf den Spuren der Mayas unterwegs und halten an den Ruinen von
Kohunlich, die wir am Ende einer 9 km langen, mit tiefen Löchern versehenen Stichstraße erreichen. Die gegen 200 v. Chr. gegründete Siedlung hatte ihre Blütezeit rund 600-900 n. Chr. und hat verschiedene Maya-Architekturstile zu bieten. Das eindrucksvollste Gebäude der Anlage mitten im Dschungel ist sicherlich die
Maskenpyramide, deren Aufgang links und rechts mit großen Stuckmasken verziert ist. Nach einem zweistündigem Rundgang haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Anlage gesehen und fahren weiter in Richtung
Palenque.
Bis
Palenque ist es für heute aber noch zu weit und wir halten an einem Campingplatz 5 km vor
Escarcega. Natürlich sind wir auch hier die einzigen Gäste, sieht man von den wasserschweinähnlichen Tieren sowie einer neunköpfigen Brüllaffenfamilie ab, die uns hier rund um die Uhr besuchen. Vor allem die Affen sorgen mit ihrem recht eigentümlichen Gebrüll für eine ausgesprochen intensive Dschungelatmosphäre. Wir bleiben noch einen Tag in dieser außergewöhnlichen Umgebung und bereiten uns auf die nächsten Ziele in Chiapas vor.
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