Wir sind in San Cristobal de las Casas. Die Kolonialstadt liegt in den Bergen Chiapas auf ca. 2100 Meter Höhe und ist das Handelszentrum der umliegenden indigenen Dörfer. Der Reiz dieser „Indio Hauptstadt Mexikos“ ist die bunte Mischung verschiedener Kulturen. Spanische Architektur, indianische Traditionen und auch die vielen individuell reisenden Touristen prägen das Bild dieser wunderschönen Stadt. Jeden Tag laufen wir vom Campingplatz in das ca. 2 km entfernte Zentrum. Wir schlendern durch die Fußgängerzone sowie durch viele hübschen Gassen, genießen leckeren Kaffee aus Chiapas am Zocalo, beobachten das bunte Treiben der Indigenas, die hartnäckig ihre Handarbeiten auf der Strasse anbieten, und streifen durch die zahlreichen bunten Märkte dieser Stadt. Martin, ein sympathischer Kanadier aus Montreal, gibt uns viele gute Tips zu San Cristobal und läßt es sich nicht nehmen, uns in eines der vielen kleinen Cucina Economicas einzuladen. Die Menüs mit Suppe, Hauptgericht, Nachspeise und Getränk kosten ca. 2,50 EUR pro Person und sind ausgesprochen lecker.

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01 Ausblick auf San Cristobal02 viele Indigene kommen in die Stadt03 Suesses im Angebot04 in den Gassen von San Cristobal06 Ideen muss man haben07 unterwegs zum Markt08 Mittagsschlaefchen09 ausgelassene Stimmung 10 mit Martin beim Essen11 Strassenverpflegung12 Palacio Municipal13 Indigene14 Schlangestehen vor der Bank15 unser Lieblingscafe16 Krieger

Das kleine aber sehenswerte Museum Na Bolom - „Haus des Jaguar“ - bietet einen Einblick in das Leben der Indianer des Lacandonenwaldes. Die schweizer Forscherin Gertrude Duby Blom und ihr aus Dänemark stammender Ehemann Frans Blom widmeten den Großteil ihres Lebens der Mayakultur, und hier im Besonderem dem Volk der Lacandonen. Das Museum ist in dem ehemaligen Haus der Beiden untergebracht und bietet einen interessanten Einblick in die Geschichte und das Leben dieses Stammes. Zu sehen sind zahlreiche Kunst- und Alltagsgegenstände sowie Fotografien der Forschungsarbeiten der Blom’s.

01 Casa Na Bolom02 Geschichte der Lakandonen03 im Haus04 Casa Na Bolom bedeutet das Haus des Jaguar05 in der kleinen Kapelle06 Geschichte der Lakandonen07 Innenhof von Na Bolom08 im kleinen Garten

Sonntag ist Markttag in San Juan Chamula. Mit dem Taxi fahren wir in das ca. 13 Kilometer entfernte Dorf der „Tzotzil-Maya“. Die hier lebenden Indios pflegen noch alte Traditionen und tragen ihre dorfeigene Tracht. So sind die Frauen gekleidet in schwarzen Röcken aus grober Wolle, mit Fransen und glitzernden Blusen, und deren Männer meist in heller Kleidung und einem Fransenponcho. Etwas mystisch wird es beim Betreten der Catedral San Juan Bautista. In dieser Kirche gibt es keine Bänke, denn der gesamte Steinboden ist mit duftenden Piniennadeln und hunderter brennender Kerzen bedeckt. Menschen sitzen betend am Boden, opfern Tiere, um die bösen Geister zu vertreiben, oder trinken reichlich Coca-Cola, um ihren Magen zu reizen und dann lautstark zu rülpsen. Dieses Rülpsen wird auch als die nötige Reinigung und Austreibung der Geister aus dem Körper verstanden und ist nötig, um mit den im Jenseits befindlichen Mächten in Kontakt zu treten. In der Kirche ist fotografieren strengstens verboten.

01. Sonntagsmarkt in Chamula02 warten auf Kunden03 Tzotzilmaenner in ihrer Tracht04 geschaeftiges Treiben05 am Markt06 am Markt07 Claudia hat die Qual der Wahl08 Kirche San Juan Bautista09 Warten am Eingangstor10 Tzotzilfrau11 Musikanten am Markt12 am Markt von Chamula13 Schafsfelle werden angeboten14 am Markt von Chamula15 die Maenner beim Sonntagsklatsch16 hier kann man billig einkaufen

Auf dem Rückweg halten wir kurz in Zinacantan, einem weiteren Tzotzildorf, das für die Herstellung von kunsthandwerklichen Produkten bekannt ist. Leider ist hier der Markt schon ziemlich am Ende und es sind nur noch wenige Stände übrig. Nach einem kurzen Rundgang und ein paar Schnappschüssen geht es mit dem Collectivo zurück nach San Cristobal de las Casas.

01 am kleinen Markt von Zinacantan02 hier traegt man eine andere Tracht03 Wolle gibt es reichlich zu kaufen04 Tzotzilmaedchen

Nach einer Woche in San Cristobal verlassen wir wieder die kühle Bergregion und fahren bis zum Canon del Sumidero in der Nähe von Tuxtla Gutierrez. Mit einem Schnellboot geht es auf dem Rio Grijalva durch eine Schlucht mit bis zu 1.000 Meter steil aufragenden Felswänden. Die vertikalen Wände in der Schlucht beherbergen Höhlen und einen fast versiegten Wasserfall, der wie ein vermooster Weihnachtsbaum an der Felswand klebt. Die 32 km lange Strecke geht bis zum Staudamm Chicoasen, einem der größten Wasserkraftwerke Mexikos. Auf dem Weg dorthin sehen wir viele verschiedenen Vogelarten sowie einige Krokodile im Wasser oder am Ufer liegend. Leider sehen wir aber auch Unmengen an Müll, der auf der Wasseroberfläche treibt und von unserem Bootsführer geschickt umfahren werden muß. Nach der Bootstour fahren wir nur noch ein kurzes Stück bis nach Ocozocoautla, wo wir an einem Kinderheim übernachten dürfen.

01 Bootstour in den Canon del Sumidero02 Claudia geniesst die Bootstour03 kleiner Wasserfall04 Pelikane 05 Krokodile gibt es reichlich06 Krokodil07 Weihnachtsbaum08 Felswaende bis zu 1000 Meter hoch09 mit rasanter Geschwindigkeit geht es durch den Canon10 ein stattliches Exemplar11 Krokodil am Ufer12 war ne coole Bootsfahrt

Wir holen endlich mal wieder unsere Fahrräder raus und fahren auf einer rumpeligen Piste zur Papageienschlucht „Sima de las Cotorras“. In einer 140 Meter tiefen, kreisrunden Einsenkung mit einem Durchmesser von 160 Metern leben hier im Sommer Tausende von grünen Papageien, die hauptsächlich am Morgen und Abend laut kreischend aus dem Krater heraus und in die umliegenden Wälder fliegen. Wir wandern um den Krater und beobachten die ausschwärmenden Papageien, während uns andere Besucher auf Höhlenmalereien an den Wänden aufmerksam machen.

01 mit dem Fahrrad unterwegs02 Sima de las Cotorras03 zahlreiche Papageie sind hier anzutreffen 04 wir umrunden das tiefe Sinkloch 05 alte Wandzeichnungen an den Waenden06 kreischend ziehen sie ihre Runden07 gut getarnt 08 Rueckweg mit kleinen Unterbrechungen

Von unserem Platz in Ocozocoautla ausgehend machen wir einen weiteren Abstecher ins La Reserva Biosfera Selva de Ocote, um dort die Wasserfälle von „Cascada del Aguacero“ zu besichtigen. In einem Canon fließt der Rio la Venta, zu dem man über 700 Stufen hinabsteigen muß, will man an die Kaskaden gelangen. Diese sind aber nur zu erreichen, wenn man ein Stück durch den Fluß watet, was allerdings durch die starken Regenfälle der letzten Tage und das mit sich bringende Hochwasser nicht so einfach ist. Auch ein alternativer Weg über eine zerstörte Eisenbrücke bringt uns nicht ans Ziel und etwas enttäuscht machen wir uns wieder auf den Heimweg.

01 wir stehen am Kinderheim mit Bauernhof02 Rio la Venta03 wir suchen nach dem Weg04 wir sind ganz unten angekommen 05 die Wege sind nicht ganz einfach06 wir klettern und kommen doch nicht ans Ziel07 Transport von Mensch und Ware08 auch das ist Mexiko

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