Viele Jahre sind wir mit dem eigenen Campingbus quer durch Europa gereist und es war die Art von Urlaub die uns schon immer gefallen hat. Aber wer kennt nicht das Gefühl, daß der langersehnte Urlaub viel zu schnell vorbei ist und das die Zeit bis zum nächsten Urlaub viel länger dauert als erhofft. Nach einem 6-wöchigen Neuseelandurlaub im Jahre 2005 mit einem gemieteten Wohnmobil ging es uns wieder so. Der Urlaub war vorbei und der Alltag hatte uns schnell wieder. Der Traum, nach einer Reise ohne zeitliche Einschränkungen im eigenen Wohnmobil, meldete sich – lag aber noch in unerreichbarer Ferne (Rente?). Die Arbeit hatte uns auch wieder voll im Griff und Uwe als selbständiger Programmierer war oft bis zu 14 Stunden am Tag beschäftigt. Nebenbei hatten wir auch noch eine Wohnmobilvermietung aufgebaut. Im Frühjahr 2007 beschwerte sich dann Uwe`s Körper und wir stellten uns die Frage, für wen machen wir uns eigentlich den ganzen Streß. Was nützt das Geld und ein schönes Heim, wenn man keine Zeit mehr hat, dies auch zu genießen. Und dann haben wir dieses Buch entdeckt, welches unser Leben verändern sollte. „Tausend Tage Wohnmobil“ von Hildegard Grünthaler. Der beschriebene Fernwehvirus hatte uns sofort befallen, wurde chronisch und ließ uns nicht mehr los. Nun wußten wir auch, wie man eine Weltreise mit dem eigenen Womo, über einen längeren Zeitraum, organisiert.
Ganz einfach! Man löst seinen kompletten Hausstand auf (man muß ja die Fixkosten gering halten) , verkauft alles, erledigt Behördengänge und dann kann`s losgehen. (Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber wenn man will geht alles!)
Jetzt gab es für uns nur noch eine Frage, wann können auch wir so etwas machen. Finanzpläne wurden erstellt, keine neuen Investitionen mehr getätigt und die Frage wann wir das schaffen können, wurde mit „in ein paar Jahren“ festgelegt. Unser Ziel, die „Panamericana“ von Alaska bis Feuerland, wurde schnell konkret und die verschiedenen Reiseberichte im Internet haben uns nur bestärkt – das ist unser Ziel!
Die Wirtschaftskrise wirkte sich auch auf unsere Arbeit aus. In Claudia`s Firma gab es 2008 die ersten Infos und Anzeichen, dass eine große Kündigungswelle kommen wird. Dann stand es fest: über 100 Mitarbeiter sollten entlassen werden. Ein Sozialplan wurde erstellt. Die Möglichkeit sich freiwillig zu melden wurde publik. Claudia würde sogar eine Abfindung bekommen. Das war der Wink mit dem Zaunpfahl. Dann gab es kein Halten mehr. Die Kündigung wurde unterschrieben! Wir haben unsere Familie und Freunde mit unserem Vorhaben konfrontiert. Hier stießen wir auf Zustimmung und dies machte uns den Entschluß, es auch in die Tat umzusetzen, noch leichter. Die Unterstützung unserer Freunde zum Gelingen dieses Vorhabens hat uns sehr beeindruckt.
Hier vor allem Moni und Herbert unseren besten Dank!!
Zum 31.12.2008 waren unsere Arbeitsverhältnisse gekündigt und die Wohnmobilvermietung wurde aufgelöst. Wir konnten uns intensiv um die Haushaltsauflösung, den Verkauf aller Möbel, Autos und alles was man nicht mehr braucht, kümmern. Dies hatte natürlich sehr viel Zeit in Anspruch genommen, da wir ein komplett ausgestattetes Haus leeren mußten. Versicherungen, Telefon, Zeitung… wurden abbestellt und gekündigt. Unser Wohnmobil wurde für ein autarkes Leben mit viel Zubehör u.a. Solaranlage, Wechselrichter, größerer Batteriekapazität, Wasserfilter, Reifen usw. ausgestattet und umgebaut. Ein Visum für Amerika wurde beantragt, die Verschiffung geklärt und viele Info`s u.a. für Kfz-Versicherung und Auslandskrankenversicherung eingeholt. Den Starttermin für Kanada hatten wir auf April 2010 festgelegt. Es wurde beschlossen, dem Winter in Deutschland zu entfliehen. Von September bis Februar waren wir mit unserem Wohnmobil in Griechenland. Zurück in Deutschland hatten wir noch letzte Behördengänge zu erledigen und das Womo wurde für die Verschiffung klar gemacht.Bei unseren Freunden hatten wir wieder ein vorübergehendes Zuhause bekommen.
Hier nochmal ein Dankeschön an alle!
... und dann ging es endlich los! |
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